Entwicklung eines Präventionsprogramms für psychische Erkrankungen im Primarbereich. Umsetzbarkeit und praktische Implikationen

Einleitung Die Ergebnisse der BELLA-Studie zeigen, dass bei etwa jedem fünften Kind oder Jugendlichen (ca. 18% bis 20%) im Alter von 3 bis 17 Jahren ein Klärungsbedarf besteht in Bezug auf das Vorliegen einer psychischen Auffälligkeit. Die WHO empfiehlt spezielle präventive Maßnahmen für Heranwachsende zu implementieren wie das folgend vorgestellte Präventionsprogramm für Grundschüler.

Methoden Das Modellprogramm „Psychisch fit in der Grundschule“, welches psychische Krisen besprechbar machen und Hilfesuchverhalten stärken soll, wurde in seiner Pilotphase wissenschaftlich begleitet. Es erfolgte die telefonische, leitfadengestützte Befragung von vier Lehrkräften und einer Schulbegleiterin. Neben soziodemografischen Angaben wurden u.a. Einstellungen zur Prävention psychischer Gesundheit bei Schülern und Ansprüche an ein Präventionsprogramm im Primarbereich erfasst.

Ergebnisse Die Ergebnisse zeigen eine hohe Zufriedenheit der Lehrkräfte mit dem Programm. Positiv betont wurde die Offenheit der SchülerInnen. Geschlechterunterschiede wurden zwar genannt, aber für eine Überarbeitung des Programms nicht gefordert. Änderungswünsche bezogen sich u.a. auf Aspekte wie: Gruppengröße (kleine Gruppen), zwei Moderatoren, stärkere Berücksichtigung kürzerer Aufmerksamkeitsspannen der Drittklässler im Vergleich zu den Viertklässlern.

Fazit Das Programm „Psychisch fit in der Grundschule“ konnte bereits in seiner ersten Modellphase in dritten und vierten Klassen umgesetzt werden. Die SchülerInnen sind mit den Moderatoren ins Gespräch gekommen und haben von eigenen Belastungen und Stärken berichtet. Die großen Klassenformate von zum Teil über 25 SchülerInnen haben die Erarbeitung individueller Themen erschwert.

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Article published online:
02 September 2021