Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 690
DOI: 10.1055/s-0041-1732082
Donnerstag 23.09.2021
Vorträge

Herausforderungen bei der wissenschaftlichen Nutzung von Abrechnungsdaten eines privaten Krankenversicherungsunternehmens (Projekt IPHA)

K Achstetter
1   Gesundheitsökonomisches Zentrum Berlin & Fachgebiet Management im Gesundheitswesen, Technische Universität Berlin, Berlin, Deutschland
,
M Blümel
1   Gesundheitsökonomisches Zentrum Berlin & Fachgebiet Management im Gesundheitswesen, Technische Universität Berlin, Berlin, Deutschland
,
J Köppen
1   Gesundheitsökonomisches Zentrum Berlin & Fachgebiet Management im Gesundheitswesen, Technische Universität Berlin, Berlin, Deutschland
,
R Busse
1   Gesundheitsökonomisches Zentrum Berlin & Fachgebiet Management im Gesundheitswesen, Technische Universität Berlin, Berlin, Deutschland
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    Einleitung Das Projekt IPHA verfolgt das Ziel, Unterschiede bei der Bewertung der Leistungsfähigkeit des deutschen Gesundheitssystems aus Bevölkerungsperspektive zu untersuchen. Hierfür wurde eine Fragebogenerhebung zur Wahrnehmung des Gesundheitssystems bei Versicherten mit privater Krankenversicherung (PKV) durchgeführt und die erhobenen Daten mit den Abrechnungsdaten der Krankenversicherung (z.B. Diagnosen, Pflegegrad, ambulante und stationäre Leistungen etc.) verknüpft. Bislang fehlten Erkenntnisse zur Datenstruktur und -qualität der Abrechnungsdaten von privat Krankenversicherten für die wissenschaftliche Nutzung.

    Methoden Schwierigkeiten und Auffälligkeiten bei der Aufbereitung der PKV-Abrechnungsdaten zur wissenschaftlichen Nutzung wurden festgestellt und dokumentiert. Weiterhin wurden Lösungswege und Vorgehensweisen zur weiteren Analyse und Verknüpfung im Projektteam diskutiert.

    Ergebnisse Die PKV-Abrechnungsdaten (n = 3.231) unterscheiden sich in Struktur und Datenqualität von Routinedaten der gesetzlichen Krankenkassen. Beispielsweise erschweren fehlende feste Abrechnungszeiträume die Abbildung der Inanspruchnahme. Wenige strukturelle Vorgaben bei der Rechnungsstellung durch ambulante Leistungserbringer zeigt sich in der Datenqualität, z.B. anhand ungültiger ICDs. Auf Versichertenebene müssen Unterschiede im Tarif und Beihilfestatus berücksichtigt werden, da diesen unterschiedliche Leistungsansprüche zugrunde liegen.

    Fazit Die wissenschaftliche Analyse von PKV-Abrechnungsdaten bedarf einer bestmöglichen Aufbereitung der Daten unter Berücksichtigung und Darstellung der festgestellten Besonderheiten und Herausforderungen. Perspektivisch wäre eine Erarbeitung von Handlungsempfehlungen zur Guten Praxis mit PKV-Abrechnungsdaten wünschenswert.


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    Publication History

    Article published online:
    02 September 2021

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