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DOI: 10.1055/s-0041-1732158
»Intersektionalität« als De-Zentrierung und kritischer Perspektivwechsel in der sozialepidemiologischen Migrationsforschung
Einleitung Der vorliegende Beitrag diskutiert Potentiale, Leerstellen und methodische Barrieren der Intersektionalität als Forschungsperspektive in der sozialepidemiologischen Migrationsforschung.
Methoden Das Konzept der Intersektionalität kann methodologisch anti-, intra- und interkategorial umgesetzt werden. Ein solches Forschungsprogramm erlaubt – „beyond socioeconomic status“ – eine anti-hierarchische sowie (macht-)kritische Analyse der Überlagerung von multiplen Benachteiligungen, sozialen Ausschlüssen und institutionell bedingten Unterpriviligierungen.
Ergebnisse Für sozialepidemiologische Analysen die between und within differences hinsichtlich Migration untersuchen, bietet sich eine interkategoriale Perspektive von Intersektionalität an. Limitationen und Barrieren sollten hinsichtlich der forschungspraktischen Umsetzung von Intersektionalität etwa bei inadäquater Repräsentanz, Rekrutierungsproblemen, Skalierung sowie „categorical othering“ von Migrant*innen durch die Forschung reflektiert werden.
Fazit Für die Public Health-Forschung bietet sich eine interkategoriale Perspektive von Intersektionalität auch im Hinblick auf quantitativ ausgerichtete Studiendesigns an, wie eine wachsende internationale Forschungsgemeinde dokumentiert. Indikatoren zur Diskriminierung von Migrant*innen sollten in Zukunft verstärkt in das Gesundheitsmonitoring und die sozialepidemiologische Forschung integriert werden.
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Publication History
Article published online:
02 September 2021
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Georg Thieme Verlag KG
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