Der Einfluss von Online-Interventionen zur Verbesserung depressiver Symptome auf den Aktivitätenaufbau – Ergebnisse einer cluster-randomisierten kontrollierten Studie

Einleitung Im Zuge der Digitalisierung des Gesundheitswesens und vor dem Hintergrund der Unterversorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen gewinnen selbsthilfefördernde Online-Interventionen an Bedeutung. Untersucht wird der Einfluss einer Online-Intervention zur Verringerung depressiver Symptome auf den Aktivitätenaufbau.

Methoden In der cluster-randomisierten kontrollierten Studie wurden N = 647 Hausarztpatient*innen mit leichter bis mittelgradiger Depression im Rahmen einer Sekundäranalyse untersucht. Der Aktivitätenaufbau wurde über die Häufigkeit sowie die erlebte Freude bei Aktivitäten operationalisiert (Aktivitätenskalen des International Social Survey Programmes (Scholz, Lenzner, & Heller, 2009)). Auswertungen erfolgten mittels Intention-to-treat Analyse.

Ergebnisse In der Interventionsgruppe (IG) konnte im Vergleich zur Kontrollgruppe (KG) langfristig ein signifikant gesteigerter Aktivitätenaufbau im Sinne einer gesteigerten Häufigkeit von angenehmen Aktivitäten festgestellt werden (nach sechs Monaten t(1406) = 2.25, p = .024). Ein signifikant gesteigerter Aktivitätenaufbau im Sinne einer stärkeren erlebten Freude bei Aktivitäten lag in der IG im Vergleich zur KG sowohl kurz- als auch langfristig vor (nach sechs Wochen t(1405) = 2.11, p = .035; nach sechs Monaten t(1405) = 3.44, p = .001).

Fazit Selbsthilfestärkende Online-Intervention können hilfreich sein, um den Aufbau von Aktivitäten bei Patient*innen mit leichter bis mittelgradiger Symptomatik zu unterstützen.

• Quellenangaben:

• 1 Scholz E, Lenzner T, Heller M. (2009). ISSP 2007 Germany: leisure time and sports: GESIS report on the German study. (GESIS-Technical Reports, 2009/08). Mannheim: GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften.

Publication History

Article published online:
02 September 2021