Empfehlungen für eine erfolgreiche Rekrutierung in Versorgungsforschungsprojekten – Eine Studie zur Rekrutierung von niedergelassenen Leistungserbringern

Einleitung In Studien zu Gesundheitsinterventionen wird die Rekrutierung von PatientInnen oftmals durch Leistungserbringer des Gesundheitssystems vorgenommen. Die Rekrutierung dieser Leistungserbringer ist daher eine entscheidende Grundvoraussetzung für die Durchführung erfolgreicher Studien. Die Rekrutierung von Leistungserbringern stellt allerdings eine große Herausforderung dar und es ist bislang nur wenig über Einflussfaktoren bekannt. Im Rahmen der Prozessevaluation des Innovationsfondsprojekts GeMuKi wurde der Rekrutierungsprozess von niedergelassenen FrauenärztInnen untersucht. Ziel ist es, Handlungsempfehlungen für zukünftige Studien in der Versorgungsforschung abzuleiten.

Methoden Mithilfe eines Triangulationsverfahrens werden förderliche und hemmende Faktoren für die Rekrutierung von niedergelassenen FrauenärztInnen ermittelt. Dazu werden qualitative Inhaltsanalysen von Projektdokumenten und Leitfadeninterviews mit dem Studienpersonal durchgeführt.

Ergebnisse Die Ergebnisse heben die intrinsische Motivation und Interesse an Thema und Ziel der Studie als wichtigsten Faktor in der Rekrutierung von Leistungserbringern hervor. Dagegen zeigen sich extrinsische Motivationsmaßnahmen, wie finanzielle Incentives oder kollegiale Verpflichtung als zweiseitige Strategie Diese Faktoren können zwar zur initialen Rekrutierung von Leistungserbringern beitragen, führen im Verlauf jedoch selten zu einer aktiven und engagierten Teilnahme an der Studie.

Fazit In der Planungsphase von Studien sollte der Rekrutierungsstrategie mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. Unter anderem sind ein früher Einbezug der Zielgruppe, die Durchführung einer Bedürfnisanalyse und die Schulung von Studienpersonal und Leistungserbringern in Ansprache und Rekrutierungstechniken zu empfehlen.

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Article published online:
02 September 2021