Studiendesign – Gesundheitsökonomische Evaluation einer Interventionsstudie zur Delirreduktion (TRADE)

Einleitung Eine Umgebungsveränderung kann bei geriatrischen Patienten mit einer Verschlechterung der kognitiven Funktion assoziiert sein. Durch eine strukturierte Information und Aktivierung von Vertrauenspersonen und Angehörigen bei Verlegung soll im Rahmen der Studie „Transport und Delir bei älteren Menschen (TRADE)“ die Delirrate nach einer Umgebungsveränderung reduziert werden.

Methoden In einer prospektiven Beobachtungsstudie werden Patienten >70 Jahre mit oder ohne kognitive Störung eingeschlossen. In der Pilotintervention im stepped-wedge-Design werden Patienten >70 Jahre, bevorzugt mit kognitiven Störungen (oversampling), eingeschlossen. Die Beobachtungs- und Interventionsstudie wird in vier Akutkliniken in Baden-Württemberg durchgeführt. In die gesundheitsökonomische Evaluation werden alle Studienteilnehmer eingeschlossen, die bei der AOK Baden-Württemberg versichert sind. Anhand der Routinedaten werden die Kosten aus GKV-Perspektive 1 Jahr vor und 3 Monate nach der Verlegung ermittelt. Die Kosteneffektivität (Outcome-Parameter Delirvermeidung) wird mit einem Difference-in-Difference-Ansatz ermittelt. Weiterhin werden die interventionsspezifischen Ressourcenverbräuche bei Patienten, Angehörigen und Krankenhauspersonal erhoben.

Ergebnisse Anhand der Routinedaten werden die Kosten der Patienten 1 Jahr vor und 3 Monate nach Verlegung ermittelt und einander gegenübergestellt. Unter Hinzunahme der klinischen Daten zu den Delir-Fällen wird die Kosteneffektivität der Intervention ermittelt.

Fazit Die gesundheitsökonomische Evaluation des Projekts TRADE wird wichtige Informationen u.a. für Entscheidungsträger generieren. Somit wird eine solide Entscheidungsgrundlage für die Aufnahme dieser Intervention in die Regelversorgung geschaffen.

Publication History

Article published online:
02 September 2021