Ergänzende Versorgung bei Depression: Wer geht in die Sporttherapie?

Einleitung Sporttherapie bei leichten und mittelgradigen Depressionen zeigt in Metaanalysen moderate bis große Effekte[ ¹ ]. Dabei stellt sich die Frage für welche Zielgruppe Sporttherapie eine geeignete und wirksame Behandlungsalternative darstellt.

Methoden Die STEP.De Studie[ ² ] hat das Ziel Sporttherapie als Therapieoption bei Depression in der Regelversorgung zu etablieren. Von N = 480 Patienten gehen n = 320 in die Sporttherapie und n = 160 in die Standardbehandlung. Über einen Zeitraum von 16 Wochen nehmen die Teilnehmer 2-mal wöchentlich an Sporteinheiten á 60 Minuten teil und absolvieren u.a. Ausdauer- und Krafttraining.

Ergebnisse Das Ausmaß an depressiven Symptomen liegt bei der bisherigen Sporttherapiegruppe (n = 135; 49.8 Jahre, SD = 10.73, Range: 24-65; 62.2% weiblich) bei durchschnittlich 20.98 Punkten auf dem BDI-II (SD = 10.17, Range = 0-47). 82.4% waren in den letzten drei Monaten berufstätig. Post-Interventions-Daten liegen derzeit nur für n = 67 Probanden vor. In 4 Monaten hat die beschriebene Stichprobe die Sporttherapie abgeschlossen. Zur differenzierten Betrachtung werden Subgruppenanalysen in Abhängigkeit von der Anwesenheitsrate vorgestellt.

Fazit Für Betroffene, Ärzte und Psychotherapeuten ist es von zentraler Bedeutung Aufschluss darüber zu erlangen, für welche Zielgruppe ambulante Sporttherapie eine wirkungsvolle Behandlungsoption darstellt.

• Quellenangaben:

• 1 Schuch FB, Vancampfort D, Richards J, Rosenbaum S, Ward PB, Stubbs B. Exercise as a treatment for depression: A meta-analysis adjusting for publication bias. J Psychiatr Res. 2016; 77: 42-51.
• 2 Heissel A, Pietrek A, Schwefel M. et al. The STEP.De study – A Cluster Randomized Controlled Non-inferiority Trial of the Effectiveness and Cost-efficiency of Exercise Therapy for Depression in Health Services: Study Protocol. BMJ ; 2020. ; Minor Revision.

Publication History

Article published online:
02 September 2021