Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 755
DOI: 10.1055/s-0041-1732799
Freitag 24.09.2021
Vorträge

Studienkonzept zur gesundheitsökonomischen Evaluation eines onlinebasierten Motivationsprogramms zur Behandlung von Computerspielanhängigkeit und Internetsucht

A Niemann
1   Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Medizinmanagement, Essen, Deutschland
,
A Neumann
1   Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Medizinmanagement, Essen, Deutschland
,
S Neusser
1   Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Medizinmanagement, Essen, Deutschland
,
L Bottel
2   LWL-Universitätsklinikum Bochum, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Bochum, Deutschland
,
M Pape
2   LWL-Universitätsklinikum Bochum, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Bochum, Deutschland
,
B Te Wildt
3   Psychosomatische Klinik Kloster Dießen/Ruhr-Universität Bochum, Dießen am Ammersee, Deutschland
,
K Wölfling
4   Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Poliklinik und Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Mainz, Deutschland
,
P Henningsen
5   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Poliklinik und Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, München, Deutschland
,
N Timmesfeld
6   Ruhr-Universität Bochum, Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Bochum, Deutschland
,
R Beckers
7   ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH, Bochum, Deutschland
,
S Herpertz
2   LWL-Universitätsklinikum Bochum, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Bochum, Deutschland
,
J Dieris-Hirche
2   LWL-Universitätsklinikum Bochum, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Bochum, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Die heute lückenhafte Versorgungssituation zur Behandlung von Computerspiel- und Internetsucht sowie die suchtspezifischen Motivationsprobleme führen aktuell zu einer Unterversorgung. Im Rahmen von OMPRIS (Onlinebasiertes Motivationsprogramm zur Reduktion des problematischen Medienkonsums und Förderung der Behandlungsmotivation bei Menschen mit Computerspielabhängigkeit und Internetsucht) soll ein onlinebasiertes, strukturiertes und manualisiertes Beratungsprogramm geschaffen werden. Ziel der gesundheitsökonomischen Evaluation ist die Ermittlung der Kosteneffektivität der Intervention im Vergleich zum Verzicht auf diese. Zudem werden die Krankheitskosten der Internet- und Onlinespielsucht ermittelt.

    Methoden Im Rahmen eines multizentrischen RCT im Wartekontroll-Design wird eine Kosten-Wirksamkeits-Analyse durchgeführt. Als Effektparameter dient die Reduktion der internetbezogenen Suchtsymptome gemessen mit der Skala zum Onlinesuchtverhalten bei Erwachsenen (OSV-S). Die Ressourcenverbräuche zu ambulanten Arztkontakten, Arzneimitteln, Krankenhausaufenthalten und Heil- und Hilfsmitteln mit einem Fokus auf psychologisch/psychiatrische Kontakte im Gesundheitswesen werden retrospektiv über Fragebögen erhoben. Zudem werden Daten zu Produktionsausfällen erfasset, um indirekte Kosten zu ermitteln. Das Preisgerüst wird unter Berücksichtigung der allgemeinen Grundsätze der gesundheitsökonomischen Evaluation und Einbeziehung von publizierten Bewertungssätzen erarbeitet. Zudem werden die Ressourcenverbräuche der Intervention erhoben.

    Ergebnisse Ergebnisse werden in 2022 erwartet.

    Fazit Es wird eine Datenlücke bzgl. der Krankheitskosten der Internet- und Onlinespielsucht geschlossen. Außerdem werden Aussagen zur Kosteneffektivität des Programms generiert.


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    Publication History

    Article published online:
    02 September 2021

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