Aktuelle Urol 2001; 32(6): 381-393
DOI: 10.1055/s-2001-18301
Operative Techniken
Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Minimal invasiver Zugang für einen kardiopulmonalen Bypass und Kreislaufstillstand zur Behandlung eines Nierenzellkarzinoms mit Beteiligung der Vena cava inferior

A.  Sorcini1 , L.  Svensson2 , A.  Libertino1
  • 1Lahey Clinic, Dept. of Urology, Burlington, Massachussets, USA
  • 2Lahey Clinik, Dept. of Cardiothoracic Surgery
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Publication Date:
07 November 2001 (online)

Einleitung

Das Nierenzellkarzinom neigt zur Infiltration in das venöse System und Ausbreitung in die V. cava inferior. Die Inzidenz eines Tumorthrombus in der V. cava inferior liegt bei 4 % - 13 %. In 2 % - 4 % der Fälle erreicht der Tumorthrombus suprahepatisch die V. cava inferior. Ein kardiopulmonaler Bypass in Kombination mit Kreislaufstillstand in tiefer Hypothermie erleichtert die komplette Tumorresektion im relativ blutleeren Operationsgebiet unter kontrollierten Bedingungen auch bei Wandinfiltration der V. cava. Die häufigste Todesursache bei diesem Vorgehen ist die Lungenembolie. Um dieser vorzubeugen, wurde die traditionelle chirurgische Strategie dahin gehend modifiziert, dass die radikale Nephrektomie erst nach Anlage des kardiopulmonalen Bypasses und im Anschluss an die Thrombektomie und Rekonstruktion der V. cava durchgeführt wird.

Für den kardiopulmonalen Bypass mit tiefem Kreislaufstillstand wurde in den letzten 4 Jahren ein minimal invasiver Zugang gewählt. Dadurch wurden Operationsdauer, der postoperative Aufenthalt auf der Intensivstation sowie die Narkosezeit gesenkt und gleichzeitig die Gabe von Narkotika vermindert. Im Vergleich zu der traditionellen Operationsstrategie wurde bei einem vergleichbaren Blutverlust kein einziger Fall einer Embolie beobachtet.

John A. Libertino

Dept. of Urology · Lahey Hitchcock Medical Ctr.

41 Mall Road

Burlington, MA 01805-0001, USA

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