Dialyse aktuell 2022; 26(02): 78-80
DOI: 10.1055/a-1719-5271
Schwerpunkt
Nephrologie

Anwendung moderner Kontrastmittel in der MRT-Diagnostik

Gadolinium haltige Kontrastmittel der Gruppe II bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung sicher
Markus van der Giet
1   Hochdruckzentrum, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Nephrologie und Internistische Intensivmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin
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ZUSAMMENFASSUNG

Gadolinium haltige Kontrastmittel (GdKM) werden als Kontrastverstärker bei der Magnetresonanztomografie (MRT) eingesetzt. Allerdings gab es im Jahr 2006 Hinweise darauf, dass sich vor allem bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (CKD IV und CKD V) nach der Applikation von GdKM als Komplikation eine nephrogene systemische Fibrose (NSF) entwickeln kann. Dies hat zu einer zunächst berechtigten massiven Zurückhaltung in der Nutzung der GdKM geführt. Zusätzlich folgten Warnungen seitens der Zulassungsbehörden. Mittlerweile konnte man aber die Ursachen identifizieren und dieses Problem vor allem den linearen GdKM zuordnen, während das Risiko einer NSF unter makrozyklischen GdKM extrem niedrig bis nicht vorhanden ist. Leider ist in der MRT-Diagnostik heute noch immer eine unnötige Zurückhaltung bei der Nutzung von GdKM zu beobachten, auch wenn seitens der Europäischen Gesellschaft für Radiologie noch nicht einmal eine verpflichtende Nierenfunktionsmessung bei Verwendung der makrozyklischen GdKM empfohlen wird. Deshalb muss man immer noch davon ausgehen, dass eine für den Patienten suboptimale Diagnostik durchgeführt wird, obwohl dies gerade bei Patienten mit CKD IV und CKD V nicht begründet ist.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
14. März 2022

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