Krankenhaushygiene up2date 2022; 17(04): 351-367
DOI: 10.1055/a-1956-8329
Infektiologie

Meningitis/Meningoenzephalitis – ein Chamäleon in der Medizin

Uta Meyding-Lamadé
,
Eva Maria Craemer

Eine Vielzahl von Erregern kann eine Meningitis oder Meningoenzephalitis auslösen. Die Leitsymptome der Meningoenzephalitis sind Kopfschmerzen, Fieber, Übelkeit, Erbrechen und Meningismus. Die Leitsymptome der Enzephalitis sind Kopfschmerzen, Fieber, qualitative oder quantitative Bewusstseinsstörungen. Meningismuszeichen sind möglich, fakultativ können fokalneurologische Zeichen auftreten. Entscheidende prognostische Faktoren bei der akuten Meningitis und Meningoenzephalitis sind die rasche Diagnose und Einleitung der Therapie.

Kernaussagen
  • Bei V.a. eine Meningitis unverzüglich die Therapie einleiten, auch hier gilt: „time is brain.“

  • Bei der Diagnosestellung an Umgebungsfälle, Insektenstiche sowie Auslandsaufenthalte denken. Im Zweifelsfall immer mit einem nationalen Referenzlabor Kontakt aufnehmen.

  • Bei V.a. Meningokokkenmeningitis müssen die Patienten sofort für 24 h nach Beginn der Antibiotikatherapie isoliert werden; entsprechende Hygienemaßnahmen müssen eingeleitet werden.

  • Bei Säuglingen und alten Menschen kann der Meningismus fehlen, bei der sog. apurulenten Meningitis fehlt dieser auch gelegentlich.

  • Beim Verdacht auf Herpes-simplex-Virus-Enzephalitis (HSVE) muss unverzüglich mit der antiviralen Therapie begonnen werden.



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Article published online:
30 November 2022

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