Zeitschrift für Palliativmedizin 2023; 24(02): 60-63
DOI: 10.1055/a-2014-4213
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Per aspera ad astra

oder wie man durch raue Pfade zu den Sternen gelangt
Gunilla Göttlicher
Intro

Warnung! Der Text kann zu Irritation oder zu Vergnügen führen. Es liegt an Ihnen. Intensiver wird er, wenn Sie die angesprochenen Werke im Internet recherchieren und eintauchen in ihre Schönheit. Nehmen Sie sich Zeit dafür. Es lohnt sich.

Ich sitze mit meinem Laptop auf meinem Lieblingsfriedhof auf einer Bank und schaue einem weißen Schmetterling beim Flattern zu. Von hinten wärmt mich diese herrlich warme Oktobersonne. Ich fühle mich, als wäre ich endlich gelandet. Ich habe geliebte Menschen verloren. Es ist nun schon einige Monate her und all das Geschehen mit der Begleitung via SAPV- und Pflegedienst zu Hause, mit dem Abschiednehmen und dem Aufräumen der letzten „tausend Dinge“, kommen mir vor wie eine wundersame Reise. Und es scheint wie ein kleines Wunder, überhaupt hier sein und mich frei fühlen zu dürfen. Ich atme tief durch. Dieser goldene Herbst ist ein Geschenk.

Ich komme aus einer Welt, in der auf einmal ein Sturm ausbrach, der viel Chaos brachte. Kein Stein stand mehr auf dem anderen. Der steinerne Turm zerbrach wie ein Kartenhaus. Nahezu alles darf bis heute neu gedacht werden.



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Article published online:
27 February 2023

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