Laryngorhinootologie 2024; 103(02): 80-81
DOI: 10.1055/a-2199-3220
Editorial

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde der LRO,

Andreas Dietz

ich freue mich, Ihnen heute die Februar-2024-Ausgabe der LRO vorstellen zu dürfen. Auch ich möchte mich ganz herzlich bei allen Gutachtern des letzten Jahres und den Experten, die mit ihren sachkundigen Kommentaren die Rubrik „Referiert und diskutiert“ aufgewertet haben, bedanken. Wir haben in den letzten Jahren sehr wohl gespürt, dass die Flut an Gutachtenanfragen von verschiedensten Fachjournalen nicht unbedingt geringer geworden ist und jedes Gutachten Mehrarbeit in ohnehin ausgefüllten Arbeitstagen darstellt. Es ist also niemandem zu verdenken, die Anfragemails aus reinem Selbstschutz „wegzuklicken“. Umso mehr möchten wir unseren Dank betonen, da die Gutachten, insbesondere in der LRO, die neben der Zeitschrift HNO als Organ unserer Fachgesellschaft anzusehen ist, auch eine wichtige Investition in die Weiterentwicklung der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde im deutschsprachigen Raum darstellen. Im gleichen Sinne möchten wir um die Einreichung von Übersichten und Originalarbeiten in der LRO werben, deren Frequenz wir im letzten Jahr gegenüber den Vorjahren leider als rückläufig beobachtet haben.

Das Heft beginnt mit einem sehr würdigen Nachruf zum Tod von Prof. Dr. Klaus Terrahe aus Stuttgart, einem sehr großen Vertreter unseres Faches, von Rudolf Hagen. Sebastian Strieth kommentiert eine interessante internationale Originalie zum Stellenwert von „immune-inflammation index, systemic inflammation response index, and prognostic nutritional index in head and neck cancer“, die leider nicht die Response gegenüber Checkpoint-Inhibitoren berücksichtig, sondern im Allgemeinen bleibt. Tom Prinzen kommentiert mit zurückhaltendem Fazit eine Arbeit zu „Plötzlicher sensorineuraler Hörverlust: mögliche Zusammenhänge mit Offenwinkelglaukom“. Victoria Bozzato kommentiert sehr kritisch eine Arbeit zu „Septorhinoplastik: mögliche Analgesie mit Ketamin“. Sehr lesenswert ist eine wissenschaftliche kritische Korrespondenz von Boris Stuck mit Replik der Originalautoren zu dem Artikel in der LRO „Das kutane Plattenepithelkarzinom der Haut – ein Update“ von Burda B, Schultz ES. [1]. Ganz generell würden wir uns als Herausgeberteam sehr freuen, wenn wir in der LRO mehr von dieser guten Art akademischer Auseinandersetzung publizieren könnten, da sie den Blick auf gewisse strittige Themen schärft. In der Rubrik „Sehen und Verstehen“ zeigen Christina Romer und Sabrina Bischoff die Einlage einer nasogastralen Sonde, ein tatsächlich mitunter nicht immer triviales Unterfangen. Eine interessante Übersicht aus der Nuklearmedizin „Standardisierte Akquisition und Dokumentation von Videosequenzen bei der konventionellen Schilddrüsensonografie“ von Philipp Seifert et al. gibt wertvolle Tipps für unseren klinischen Alltag [2]. Klaas Franzen et al. (Pneumologie) tragen in einer wertvollen Übersicht die aktuellen Aspekte der E-Zigarette zusammen [3]. Die Nephrologin Ina Kötter folgt mit einer wichtigen Übersicht zum Behçet- und Cogan-Syndrom [4]. In einer sehr schönen Originalie schreiben Toni Hänsel et al. zu „Velopalatinales Coupling in der medikamentös induzierten Schlafendoskopie“ [5]. Als „Interessanter Fall“ berichtet Daniela B. Guderian et al. zu plötzlichem Globusgefühl mit wirklich sehr HNO-ärztlicher Ursache nach Trampolinspringen bei einem 13-jährigen Kind. In der gleichen Rubrik berichtet Andreas J. Bircher zu „Pricktest als Provokation – schwere anaphylaktische Reaktion auf Hauttests mit Ceftriaxon bei beruflicher Exposition“. Albrecht Wienke und Kim-Victoria Seibert beleuchten den juristischen Aspekt der Sachverständigenarbeit im modernen Videokonferenzformat im Gegensatz zum klassischen Ortstermin. In der Rubrik „Facharztwissen“ berichtet Benedicta Beck-Broichsitter zusammen mit den S3-Leitlinien-Koordinatoren aus MGH und HNO, Max Heiland und Orlando Guntinas-Lichius, zu Speicheldrüsentumoren: Limitationen der internationalen Guidelines und Bearbeitungsstand der AWMF-S3-Leitlinie. Das Heft endet mit den üblichen Fragen zur Facharztprüfung und einem Lehrbuchbeitrag von Jochen Werner und Jochen Windfuhr zur Eröffnung von Larynx und Trachea.

Bleibt mir, Ihnen großes Lesevergnügen zu wünschen,
Ihr
Andreas Dietz
Schriftleitung LRO



Publication History

Article published online:
06 February 2024

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  • Literatur

  • 1 Burda B, Schultz ES. Laryngo-Rhino-Otologie 2024; 103: 91-93
  • 2 Seifert P. et al. Laryngo-Rhino-Otol 2024; 103: 96-106
  • 3 Franzen K. et al. Laryngo-Rhino-Otol 2024; 103: 107-112
  • 4 Kötter I. Laryngo-Rhino-Otol 2024; 103: 113-119
  • 5 Hänsel T. et al. Laryngo-Rhino-Otol 2024; 103: 120-124