Dtsch Med Wochenschr 1950; 75(33/34): 1066-1067
DOI: 10.1055/s-0028-1117609
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zum Problem des Darmbrandes

Hanns-Joachim Lößl
  • II. Medizinischen Klinik des Städt. Krankenhauses Nürnberg (Direktor: Professor Dr. F. Meythaler)
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Publication Date:
14 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird über das Auftreten von vier Fällen von Darmbrarid nunmehr auch aus dem Gebiet von Nürnberg berichtet mit kurzer klinischer und pathologisch-anatomischer Schilderung der ohne wesentliche Besonderheiten verlaufenen Erkrankungen. Bei der Erörterung der Pathogenese wird die Möglichkeit erwogen, daß der Anstoß zum Ablauf der patho-physiologischen Vorgänge im Bereich des Dünndarmes — in Analogie zur Ulkus-Erkrankung — in Veränderungen der psychischen Reaktionslage der Einzelpersönlichkeit zu suchen sei. Die erhebliche Zunahme dieser Erkrankung in der Nachkriegszeit in Deutschland und Griechenland, sowie deren erstes Auftreten gegen Ende des ersten Weltkrieges läßt zusammen mit der Beobachtung, daß eine große Anzahl von Personen aus friedensmäßigem Ernährungsmilieu erkrankten, diesen Schluß durchaus zu, zumal eine bakterielle oder Virus-Infektion bisher nicht mit genügender Sicherheit nachzuweisen war.

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