Dtsch Med Wochenschr 1950; 75(36): 1169-1173
DOI: 10.1055/s-0028-1117636
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die arteriovenösen Aneurysmen des Gehirns

H. Olivecrona
  • Neurochirurgischen Universitätsklinik zu Stockholm (Direktor: Professor Dr. H. Olivecrona)
Further Information

Publication History

Publication Date:
29 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Die arteriovenösen Aneurysmen des Gehirns sind angeborene Mißbildungen, in denen ein Knäuel pathologischer Gefäße zwischen dem arteriellen und dem venösen System eingeschaltet ist, wodurch es zur Hypertrophie der zuführenden Arterien und Hypertrophie und Arterialisierung der abführenden Venen kommt. Die ersten Symptome treten gewöhnlich im zweiten oder dritten Dezennium auf. Epileptische Anfälle und subarachnoidale oder intrazerebrale Blutung sind die wichtigsten Symptome. Bei der Wahl der Behandlungsmethode ist zu berücksichtigen, daß Röntgenbestrahlung oder Ligatur der auf der Gehirnoberfläche sichtbaren zuführenden Gefäße wahrscheinlich nutzlos sind. Karotisligatur ist gefährlich und führt in vielen Fällen zur Hemiplegie. Die Wahl liegt zwischen Entfernung der Mißbildung und rein symptomatischer Behandlung. In unserem Material von 87 Fällen wurde 53mal die Exstirpation ausgeführt. Die Mortalität war 9,4%. Die Endresultate waren folgende: 51% der Kranken waren gesund und arbeitsfähig, gebessert, teilweise invalidisiert waren 22,6%, vollständig invalide wären 11%, die Invalidität bestand in allen Fällen schon vor der Operation, konnte aber durch dieselbe nicht behoben werden. Unter den nicht exstirpierten Fällen starb ein Viertel später an Gehirnblutung, ein Drittel war oder wurde invalidisiert, ein Viertel blieb gesund oder war nur wenig von der Krankheit belästigt.

    >