Dtsch Med Wochenschr 1950; 75(51): 1727-1728
DOI: 10.1055/s-0028-1117763
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Experimentelles und Klinisches zur Pathogenese der hämorrhagischen Diathesen1

R. Jürgens
  • Medizinischen Laboratorien der F. Hoffmann-La Roche & Co. AG, Basel
1 Vortrag in der Medizinischen Gesellschaft Göttingen am 2. Februar 1950.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
29. Mai 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Agglutination von Thrombozyten kann auch in Gegenwart von Fibrinbildung verhütender Antikoagulantien (Heparin u. a.) erfolgen und durch Histamin, Bakterientoxine (u. a. Bienengift) bewirkt werden.

Die Plättchenagglutination und die Haftung der Plättchen an alterierten Gefäßwänden ist ein den Thrombozyten eigener, von der Gerinnung unabhängiger Vorgang. Die Fibrinentstehung bzw. die Ausflockung teilweise denaturierten Fibrins bei der Thrombenbildung ist nicht Ursache, sondern Folge der Plättchenagglutination.

Agglutinierte Thrombozyten geben schneller Thrombokinase ab und leiten früher die Gerinnung ein als nicht agglutinierte Thrombozyten.

Auf den Aalandsinseln konnte das Fortbestehen der konstitutionellen Thrombopathie durch Nachuntersuchung gemeinsam mit Forsius im Jahre 1949 festgestellt werden. Es wurden zwei neue Familiengruppen gefunden. Eine bisher verdeckt gebliebene Gerinnungsstörung ließ sich durch den Befund eines positiven Prothrombinkonsumptionstestes nach Quick (9) bei normalem Faktor-V-Gehalt nachweisen.

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