Rofo 2011; 183(4): 393-394
DOI: 10.1055/s-0029-1245899
Der interessante Fall

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Hernia obturatoria – ein seltener Eingeweidebruch

J. Thiele, F. Vothel, J. Scheibe
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Publikationsverlauf

eingereicht: 8.9.2010

angenommen: 11.11.2010

Publikationsdatum:
20. Dezember 2010 (online)

Einleitung

Ein Eingeweide- oder Weichteilbruch ist bestimmt durch eine sackartige Ausstülpung des Bauchfells (Bruchsack) durch eine Lücke in der Bauchwand (Bruchpforte, Bruchring), die die Eingeweide und Organteile umhüllt. Durch diese Bruchpforte treten die Eingeweide oder Organteile hindurch.

Die Hernia obturatoria ist auch bei der Vielzahl der durchgeführten Schnittbilduntersuchungen in der diagnostischen Radiologie ein eher selten dargestellter Eingeweidebruch. Sie ist aufgrund der Symmetrie der Fossa obturatoria und der engen Lagebeziehung des M. obturatorius internus zum knöchernen Becken sowie dem sehr zarten schlitzförmigen Canalis obturatorius in der CT und MRT jedoch relativ einfach zu diagnostizieren. Die kompressive Wirkung des Bruchsacks auf den N. obturatorius zeigt sich klinisch durch eine Lähmung der Adduktorenmuskulatur dieser Beckenseite.

Wir berichten über einen Zufallsbefund einer Hernia obturatoria im Rahmen einer Kernspintomografie der Prostata bei 3 Tesla. Die MRT ist aufgrund des hervorragenden Weichteilkontrastes zwischen Fettgewebe und Muskulatur insbesondere in der Beurteilung von Hernien von herausragender Bedeutung.

PD Dr. med. habil. Jens Thiele

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