Fortschr Neurol Psychiatr 2013; 81(05): 238
DOI: 10.1055/s-0033-1347999
Fokussiert
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Referat – Depression und Schwangerschaft: Beeinträchtigen Antidepressiva die kindliche Entwicklung?

Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. Mai 2013 (online)

Hintergrund: Sollten Schwangere, die an Depressionen leiden, mit Antidepressiva behandelt werden oder nicht? Die S3-Leitlinie "Unipolare Depression" (Version 1.3, Januar 2012; www.versorgungsleitlinien. de) empfiehlt diesbezüglich eine sorgfältige Kosten-Nutzen-Abwägung (u.a. unerwünschte Arzneimittelwirkungen, Risiken infolge der unbehandelten Depression für Mutter und Kind). Langzeiteffekte pränataler Antidepressivaexposition sind nur schlecht untersucht. Die bei Schwangeren mit Depressionen häufig eingesetzten Substanzen (Venlafaxin und selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer [SSRI]) sind plazentagängig und könnten daher die Hirnentwicklung des Kindes stören. Andererseits beeinflussen aber auch unbehandelte mütterliche Depressionen per se die Kindesentwicklung negativ.