Laryngorhinootologie 2013; 92(12): 828-829
DOI: 10.1055/s-0033-1355358
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Desmoid-Tumor des Nasopharynx

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Publication Date:
30 September 2013 (online)

Einleitung

Eine 73 Jahre alte Patientin stellte sich mit rechtsbetonter, beidseitiger, nasaler Obstruktion sowie seit 2 Jahren bestehender Rhonchopathie vor. Begleiterkrankungen, Nikotinkonsum, B-Symptomatik, Allergien oder Unverträglichkeiten gegenüber Medikamenten wurden verneint.

In der anterioren Rhinoskopie zeigte sich eine Septumdeviation und in der flexiblen Endoskopie eine gräulich-weiße, weiche Tumormasse, welche insbesondere auf der rechten Seite den Nasopharynx verlegte.

Eine Computertomografie wurde durchgeführt ([Abb. 1] [2]), in der eine solide Tumormasse des Nasopharynx von 20×12 mm beschrieben wurde. Es gab keine Anzeichen auf Knochendestruktion, differenzialdiagnostisch wurde der Verdacht auf ein Fibrom gestellt. Ein Angiofibrom wurde aufgrund des Alters und des Geschlechts als unwahrscheinlich eingeschätzt.

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Abb. 1 Axialschnitt CT der Nasennebenhöhlen zeigte sich eine Tumormasse des Nasopharynx.
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Abb. 2 Koronalen Schnitt CT der Nasennebenhöhlen zeigte sich eine Nasen-Rachen-Masse, welche dem hinteren rechten Anteil des Nasenseptums anheftete.

Es wurde die Indikation zur endonasalen chirurgischen Entfernung gestellt, hier zeigte sich eine gestielte Raumforderung, welche dem hinteren rechten Anteil des Nasenseptums anheftete. Die Masse war gräulich-weiß, hatte eine feste Konsistenz und zeigte keine Blutungsneigung ([Abb. 3]). Der gestielte Tumor wurde vollständig entfernt und histologisch aufgearbeitet, hier wurde die Diagnose eines Desmoid-Tumors gestellt.

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Abb. 3 Ein Bild des Nasen-Rachen-Masse nach vollständiger, en bloc Exzision.

Eine postoperative Kontrolle nach 9 Monaten zeigte weder Residualtumor noch Rezidiv. Die Patientin selbst war beschwerdefrei.