PPH 2014; 20(05): 233
DOI: 10.1055/s-0034-1390248
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Michael Schulz
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Publication Date:
23 September 2014 (online)

Die Zukunft gehört denjenigen, die an die Schönheit ihrer Träume glauben

Liebe Leserinnen und Leser,

Sabine Hahn und Dirk Richter wagen im Schwerpunkt dieser Ausgabe zum Thema „Versorgungsmodelle“ einen Blick in die Zukunft. Sie gehen der Frage nach, wie Psychiatrische Pflege im Jahr 2030 arbeiten wird und welche Themen dann voraussichtlich im Vordergrund stehen. Die Autoren erwarten unter anderem, dass der Fachkräftemangel zunimmt.

Anna Eleanor Roosevelt war nicht nur die Ehefrau des US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt, sie war auch Menschenrechtsaktivistin und hat folgenden Satz geprägt: „Die Zukunft gehört denjenigen, die an die Schönheit ihrer Träume glauben“.

Wenn dieser Satz stimmt, so wird es im Hinblick auf Arbeitsinhalte, Arbeitsbedingungen und Ansehen zukünftiger Pflegegenerationen auch darauf ankommen, inwieweit die gegenwärtige Generation ein attraktives und zukunftsfähiges Profil „erträumen“ kann. Aktuell ist das Image des Pflegeberufs in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern eher schlecht und Eltern würden ihren Kindern wohl nicht empfehlen, eine Ausbildung im Pflegebereich zu machen. Der Bremer Pflegewissenschaftler Stefan Görres spricht hier von Pflege als „Out-Beruf“.

Dabei lassen sich aus der Prognose durchaus Aspekte ableiten, die den Traum vom attraktiven Arbeitsplatz zumindest nicht gleich zerplatzen lassen. Glaubt man den Prognosen von Hahn und Richter, dann werden es zum Beispiel vor allem die integrativen Versorgungsmodelle sein, die zukünftig von Bedeutung sind. Die Akutpsychiatrie würde also als „Heimathafen“ der Psychiatrischen Pflege weiter an Bedeutung verlieren und die aufsuchende Arbeit inklusive Fallsteuerung zur zentralen Säule im Arbeitsalltag einer Pflegeexpertin im Jahr 2030 werden.

Fest steht: Die Profession der psychiatrisch Pflegenden entscheidet natürlich nicht alleine darüber, wie in diesem Feld zukünftig gearbeitet wird. Aber im Hinblick auf die Entwicklung eines zukunftsfähigen und attraktiven Berufsprofils kommt es im Wesentlichen auf die Vorstellungskraft der heute in diesem Bereich tätigen Menschen an.

Zeichne eine Welt, wie sie dir gefällt

Wir würden uns freuen, wenn Sie uns schreiben: Was sind Ihre Träume für das Arbeitsfeld der Psychiatrischen Pflege im Jahr 2030? Wie müsste der Beruf aus Ihrer Sicht gestaltet sein, damit junge Menschen sich für die Arbeit in psychiatrischen Settings entscheiden?

Wir freuen uns auf Ihre E-Mail an: psych.pflegeheute@thieme.de