Rofo 2015; 187(12): 1126-1127
DOI: 10.1055/s-0035-1553146
The Interesting Case
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Petersen-Hernie – Eine schwerwiegende Komplikation nach Roux-en-Y-Magenbypass-Operation

S. Heidemanns
,
R. Theurer
,
I. Ayx
,
N. Zorger
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

19. März 2015

16. Mai 2015

Publikationsdatum:
17. Juni 2015 (online)

Einleitung

Die Zunahme der Adipositas permagna, insbesondere in den Industrienationen, und die hieraus resultierenden gesundheitlichen Folgen, führen seit den 60er-Jahren zu einer stetigen Ausweitung der bariatrischen Chirurgie. Methode der Wahl ist die Technik der laparoskopischen Roux-en-Y-Magenbypass-Operation. Hierbei wird ein Großteil des distalen Magens abgesetzt und blind verschlossen. Proximal wird ein Magenpouch mit einem Fassungsvermögen von 15 – 30 ml angelegt. Dieser wird mit einer ante- bzw. retrokolisch hochgezogenen, ebenfalls abgesetzten Jejunumschlinge (alimentäre Schlinge) anastomosiert. Die dadurch separierte biliodigestive Schlinge inklusive des blind verschlossenen Restmagens wird zur Ableitung der Verdauungssekrete 150 cm aboral des Magenpouches mit der alimentären Schlinge Seit-zu-Seit anastomosiert. Ziel dieses Eingriffs ist ein reduziertes Magenvolumen, sowie eine verkürzte Darmpassage mit verminderter Resorption der Nahrung. Eine späte Komplikation dieses Eingriffs ist die Petersen-Hernie, verursacht durch eine Lücke zwischen dem Mesenterium der alimentären Schlinge und dem Mesenterium des Colon transversum. Mit zunehmender Gewichtsreduzierung und Verlust mesenterialen Fettgewebes weitet sich diese Lücke und Dünndarmschlingen können hernieren (Vines L et al. Dig Surg 2014; 31: 33 – 39).