Fortschr Neurol Psychiatr 1998; 66(12): 553-569
DOI: 10.1055/s-2007-995299
ORIGINALARBEIT

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diagnostik und Differentialdiagnostik von Schlafstörungen im Kindesalter

Diagnostics and Differential Diagnostics of Sleep Disorders in ChildhoodJ.  Frölich , G.  Lehmkuhl
  • Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, Köln
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Publication Date:
08 January 2008 (online)

Abstract

Sleep disorders in children are very common and their impact on emotional and cognitive functions is considerable. Clinical work necessitates an interdisciplinary access to the subject because the scope of sleep medicine is related to various medical disciplines (e. g. paediatric neurology, pulmology and child psychiatry). Although many sleep problems are seen in both children and adults diagnoses, symptoms and pathogenetic factors are quite different in the two groups. In childhood especially parent-child interactional factors and developmental aspects of the sleep architecture and the sleep-wake cycle have to be taken into account leading to different diagnostic and therapeutic approaches. In this article we focus on important developmental aspects of childrens sleep problems. Their relationship to neurologic, paediatric and psychiatric diseases is demonstrated and finally clear indications to diagnostic procedures, especially polysomnography, are given.

Zusammenfassung

Schlafstörungen kommen im Kindesalter häufig vor und beeinträchtigen z. T. erheblich die Leistungsfähigkeit und die emotionale Befindlichkeit. Die klinische Arbeit erfordert eine interdisziplinäre Vorgehensweise vor dem Hintergrund neurologischer, pädiatrisch-internistischer sowie kinderpsychiatrischer Bedingungsfaktoren. Obwohl Schlafstörungen von Kindern und Erwachsenen einige Überschneidungen aufweisen, unterscheiden sie sich voneinander bezüglich der Dominanz der jeweiligen Störungsbilder, bezüglich der Symptomkonstellationen und der Pathogenese. Besonders interaktionale Faktoren der Eltern- Kind-Beziehung sowie Besonderheiten der entwicklungsbedingt von Erwachsenen differierenden Schlafarchitektur und des Schlaf-Wachzyklus müssen für das diagnostische Vorgehen und die Behandlung berücksichtigt werden. Dieser Artikel beleuchtet wichtige entwicklungstypische Besonderheiten kindlicher Schlafstörungen, stellt Beziehungen her zu zugrunde liegenden neurologischen, pädiatrischen und psychiatrischen Erkrankungen und formuliert wichtige Gesichtspunkte einer differenzierten Diagnostik einschließlich Indikationen zur Durchführung einer Polysomnographie.

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