Laryngorhinootologie 1998; 77(6): 322-327
DOI: 10.1055/s-2007-996981
Rhinologie

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die Drüsen der menschlichen Nasenschleimhaut - elektronenmikroskopische und immunhistochemische Untersuchungen

Glands of the Human Nasal Mucosa - Electron Microscopic and Immunohistochemical InvestigationsP. A. Mir-Salim1 , H.-J. Merker2 , V. Jahnke3 , A. Berghaus1
  • 1Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Gesichts- und Halschirurgie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Direktor: Prof. Dr. med. A. Berghaus)
  • 2Institut für Anatomie der Freien Universität Berlin (Leiter der Arbeitsgruppe: Prof. Dr. med. H.-J. Merker)
  • 3HNO-Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Rudolf Virchow, Humboldt-Universität Berlin (Direktor: Prof. Dr. med. V. Jahnke)
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund: Es werden systematisch die ultrastrukturellen Merkmale der Drüsen der menschlichen Nasenschleimhaut dargestellt. Vor allem bei bestimmten Erkrankungen sollen mögliche Unterschiede aufgezeigt werden. Das Bindegewebe wird immunfluoreszenzmikroskopisch auf das Bindungskollagen Typ VII analysiert, die Ultrastruktur der Drüsen der Nasenschleimhaut wird aufgezeigt. Methode und Patienten: Biopsien der unteren Nasenmuschel von 23 Patienten mit primärer Ziliendyskinesie, allergischer Rhinopathie und chronisch entzündlicher Hyperplasie wurden immunfluoreszenzmikroskopisch und elektronenmikroskopisch untersucht. Ergebnisse: In allen Fällen ließen sich Drüsen vom serösen Typ darstellen. Die Ausführungsgänge sind von einem mehrreihigen Epithel ausgekleidet. Die Zellen des Anfangsteils sind reich an Mitochondrien und weisen basale Einfaltelungen und eine ausgeprägte Verzahnung auf. Die Vermutung liegt nahe, dass insbesondere dieser Abschnitt des Ausführungsganges die Aufgabe hat, das Sekret hinsichtlich der Zusammensetzung des Wasser- und lonengehaltes zu verändern. Der immunfluoreszenzmikroskopische Nachweis von Kollagen Typ VII an der Basalmembran der Drüsen stellt eine Neuerung dar. Schlußfolgerungen: Durch unsere kombinierte immunfluoreszenz- und elektronenmikroskopische Untersuchung konnten die Drüsen der Nasenschleimhaut detailliert dargestellt werden. Insbesondere auch die Zusammensetzung des Nasensekrets kann offensichtlich durch die Anfangsabschnitte der Ausführungsgänge verändert werden.

Summary

Background: Ultrastructural characteristics of the nasal glands are presented and possible changes concerning different diseases of the nasal mucosa are investigated. Methods and Patients: Specimens from 23 patients suffering from primary ciliary dyskinesia, allergic rhinopathy, and chronic inflammatory hyperplasia were the subject of electron microscopic and immunohistochemical studies. Results: All preparations exclusively showed glands of the serous type. The end segments of the glands were surrounded by contractile myoepithelial cells in a basket-like fashion. Distinct differences in the fine structure of the glands were not observed between the individual groups. The epithelial cells of the efferent ducts consisted of numerous rows forming one layer with pronounced interlockings. These cells in particular showed a high content of mitochondria. This segment of the duct probably has the function of changing the content of water and ions in the nasal secretion. Conclusions: Our immunofluorescence and electronmicroscopic investigations present the ultrastructure of the nasal glands in detail. We assume an influence of the efferent ducts on the composition of the nasal secretion.

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