Laryngorhinootologie 1998; 77(7): 367-370
DOI: 10.1055/s-2007-996991
Larynx

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die Luxation des Krikoarytänoidgelenks: Diagnostik und Therapie

Luxation of the cricoartytenoid joint: Diagnosis and TreatmentM. Hoffmann, R. Grossenbacher
  • Klinik für Ohren-Nasen-Halsheilkunde, Hals- und Gesichtschirurgie, Kantonsspital St. Gallen (Chefarzt: Prof. R. Grossenbacher)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
29. Februar 2008 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund: Die Luxation des Krikoarytänoidgelenks ist ein selten zu beobachtender laryngologischer Befund. Hauptursache dürfte die Intubation darstellen. Diese Erkrankung wurde bisher nur wenig beschrieben. Die rechtzeitige Diagnosestellung und angemessene Therapie entscheidet über die Stimmqualität des Betroffenen. Methode: Vom 1. 1. 1993 bis zum 30. 6. 1997 konnte an der St. Galler ORL-Klinik bei 7 Patienten eine Luxation des Krikoarytänoidgelenks diagnostiziert werden. Verantwortlich war dafür in jedem Fall eine Intubation. Bei 6 Patienten wurde eine geschlossene Reposition mittels Mikrolaryngoskopie in Narkose durchgeführt. Ergebnisse: Obwohl nach dem verursachenden Ereignis zwischen 8 und 49 Tagen vergangen waren, ließ sich in 4 Fällen wieder eine normale, in einem Fall eine zufriedenstellende Stimmqualität erzielen. Bei einem Patienten war die Stimmverbesserung nur gering, weil noch gleichzeitig eine Rekurrensparese bestand. Ein Patient wurde wegen der infausten Prognose seiner Grunderkrankung nicht reponiert. Schlußfolgerungen: Tritt nach einer Intubation oder auch nach einem Larynxtrauma eine Heiserkeit auf, sollte immer an eine Luxation des Krikoarytänoid-Gelenks gedacht werden. Zur sicheren Diagnostik empfiehlt sich in jedem Fall die Lupenlaryngoskopie, möglichst mit Video-Dokumentation. Auch einige Wochen nach dem verursachenden Ereignis ist eine Reposition noch erfolgversprechend.

Summary

Background: Laryngeal joint injury or cricoarytenoid dislocation is a relatively rare laryngologic finding, according to the international medical literature. It may occur as a result of external neck trauma or more frequently as a result of intubation. Chief symptoms are hoarseness, vocal fatigue, and loss of voice control. Patients: Between 1993 and 1997 we diagnosed an arytenoid dislocation in 2 female and 5 male patients, in every case the etiology was an intubation trauma. Videolaryngoscopic recording was the most useful aid in diagnosis. Results: Six patients were treated with closed reduction surgery between 8 and 49 days after dislocations. Normal voice was restored in four patients, and in one patient as late as 49 days after the dislocation. One patient had an additional recurrent nerve paralysis. Conclusions: Our results suggest that a closed reduction of the arytenoid luxation can be successful even several weeks after the injury.

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