Laryngorhinootologie 1991; 70(2): 62-65
DOI: 10.1055/s-2007-997989
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Magnetstimulation bei Patienten mit essentiellem Blepharospasmus

Magnetic Stimulation in Patients with Essential BlepharospasmR. Laskawi1 , W. Damenz1 , P. Roggenkämper2 , J. Brauneis1
  • 1Hals-Nasen-Ohrenklinik der Universität Göttingen (Direktor: Prof. Dr. W. Steiner)
  • 2Augenklinik der Universität Bonn (Direktor: Prof. Dr. M. Spitznas)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
29. Februar 2008 (online)

Zusammenfassung

Bei insgesamt 31 Patienten mit einem essentiellen Blepharospasmus wurden kortikale und zisternale Reizungen durch Magnetstimulation durchgeführt. Die kortikalen Reizungen erfolgten von kontralateral her. Die Reizungen des zisternalen Verlaufsabschnittes des N. facialis erfolgten ipsilateral. Die Latenzen und die Amplituden der Reizantworten wurden bestimmt. Ebenso wurde der N. facialis im Bereich des Schädelaustrittes (Foramen stylomastoideum) elektrisch gereizt (NMG). Bei den Ableitungen wurde der Bereich des M. levator labii und des M. orbicularis oculi getrennt betrachtet. Es zeigte sich bei der zisternalen Ableitung eine durchschnittlich normale Latenz. Bei den Ableitungen nach kortikaler Reizung zeigte sich eine durchschnittliche Latenz im oberen Normbereich. Ein Unterschied war bei den Patienten mit essentiellem Blepharospasmus zwischen dem M. orbicularis oculi und dem M. levator labii nicht gegeben. Die Methode der Magnetstimulation stellt eine wichtige Ergänzung der elektrophysiologischen Diagnostik bei fazialen Hyperkinesien dar. Nur in Kombination mit anderen Methoden (TFR) kann eine eventuelle Aussage über die Lokalisation einer möglichen pathologischen Veränderung erfolgen.

Summary

In 31 patients with an essential blepharospasm investigations were undertaken with transcranial cortical and cisternal magnetic stimulation of the facial nerve. Cortical stimulation was performed contralaterally, whereas cisternal stimulation was ipsilateral; the latencies and amplitudes of the potentials were determined. However, the extracranial part of the facial nerve was stimulated in the region of the stylomastoid foramen for neuromyography electrically. In most measurements the response potentials in the orbicularis oculi muscle and the levator labii muscle were determined. Cisternal stimulation yielded normal latencies, whereas cortical stimulation showed an increase of latency in some blepharospasm patients. A difference between the orbicularis oculi muscle and the levator labii muscle as known in patients with hemifacial spasm (20) could not be observed. The mean values of all latencies after cortical stimulation were normal. The method of transcranial magnetic stimulation is an important part of the complete investigation of patients with facial hyperkinesias as shown here in blepharospasm patients.

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