Laryngorhinootologie 1991; 70(2): 105-108
DOI: 10.1055/s-2007-997999
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zur Geschichte der Oesophagoskopie*

The History of OesophagoscopyT. Brusis1 , H. Luckhaupt2
  • 1Hals-Nasen-Ohrenklinik der Städtischen Krankenanstalten Köln-Holweide (Chefarzt: Prof. Dr. T. Brusis)
  • 2Städtische Hals-Nasen-Ohrenklinik Dortmund (Direktor: Prof. Dr. K.-G. Rose)
* Herrn Prof. Dr. H. Feldmann zum 65. Geburtstag gewidmet
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Publication History

Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Um die Entwicklung der Oesophagoskopie haben sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sehr viele Autoren bemüht. Sie versuchten, nach zwei verschiedenen Prinzipien eine Besichtigung der Speiseröhre zu erreichen. Einige Autoren strebten an, die Technik der indirekten Laryngoskopie mit Hilfe des Kehlkopfspiegels auf den Oesophagus zu übertragen. Da dieser am oberen Ende geschlossen ist, bemühten sie sich mittels spezieller Spreizinstrumente einen Einblick in den Oesophagus zu verschaffen. In dieser Absicht wurde von verschiedenen Autoren (Voltolini, Semeleder, Stoerk, Bevan, Waldenburg, Mackenzie) eine Reihe von Instrumenten entwickelt, die sich jedoch nicht bewährt haben. Dabei handelte es sich meist um abgewinkelte oder gegliederte Rohre, die nach dem Einführen gestreckt wurden. Erfolgreicher waren die Autoren, die sich einfacher gerader Rohre bedienten. Der erste scheint - neben Stoerk - Kussmaul, der Erfinder des Magenschlauches, gewesen zu sein, der einen Degenschlucker zur Besichtigung der Speiseröhre - anstatt eines Degens - ein Rohr schlucken ließ. Heute werden neben starren Rohren flexible Fiberendoskope verwandt.

Summary

Since the middle of the 19th century very many experts have endeavoured to develop the oesophagoscopy following two different principles of oesophagus examination. Some tried to transfer the technique of indirect laryngoscopy on the oesophagus by using a larynx speculum. In order to achieve an insight into the oesophaguus they separated its closed upper end by means of special retracting instruments. Various instruments were developed for this purpose (by Voltolini, Semeleder, Stoerk, Bevan, Waldenburg, Mackenzie) which however not proved to be effective. Mostly angled or jointed tubes came into use which were streched after insertion. More successful were those applying simple straight tubes. Except for Stoerk it was Kussmaul who had a sword-swallower swallow a tube instead of a sword. Today flexible fibreglass endoscopes are used as well as rigid tubes.

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