Laryngorhinootologie 1991; 70(6): 312-315
DOI: 10.1055/s-2007-998044
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Medikamentöse Therapie progredienter kindlicher Hörstörungen

Drug Therapy in Sensorineural Hearing Loss in ChildhoodP. Zorowka, M. Heinemann, Elisabeth Kraft
  • Klinik für Kommunikationsstörungen (Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. M. Heinemann) der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Nach Voruntersuchungen von Nickisch und Mitarb. 1987 und 1988 werden in einem abschließenden Bericht die Ergebnisse der Infusionstherapie bei ; progredienten kindlichen Hörstörungen in einem Zeiträum von 4 Jahren beschrieben. Es wurden insgesamt 80 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 2 und 24 Jahren durch Infusionen mit Prednisolon, Pentoxifyllin mit und ohne Piracetam und Ringer-Lactat-Lösung als Trägersubstanz behandelt. Die bisher berichteten guten Therapieerfolge mit 52,5 bzw. 58% Hörverbesserungen ließen sich bei der abschließenden Auswertung leider nicht bestätigen. Endgültig wurden nur bei 35% der behandelten Patienten bleibende und bei 12,5% temporäre Hörverbesserungen erzielt. Die progediente Schwerhörigkeit im Kindesalter läßt sich in ihrem schicksalhaften Verlauf therapeutisch meist kaum beeinflussen. Ein Therapieerfolg ist, wie bei Erwachsenen, durch Infusionen am ehesten bei ereignisnaher Behandlung, d.h. innerhalb von 48 Stunden, zu erreichen.

Summary

In 1987 and 1988 Nickisch et al. discussed the effect of infusions of prednisolone, pentoxifylline and, partially, piracetam in Ringer lactate solvent on progressive sensorineural hearing loss in childhood and adolescence. Time of observations was 4 years. Unfortunately long-term investigations could not confirm the initially good therapeutic results of 1987/88. In 35% were found permanently and in 12,5% temporarily better auditory thresholds after infusion. The loss of progressive sensorineural hearing in childhood usually takes a fateful course that can hardly be influenced. As is the case with adults, good therapeutic results can most probably be achieved by infusions starting close to the event, i. e. within 48 hours.

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