Zytologische Befunde beim Intrauterinpessar*

Zusammenfassung

Zur Untersuchung gelangten die Zervixabstriche von 554 IUP-Trägerinnen. Ausgewertet wurden das Alter der Patientin, der Reifegrad des Vaginalepithels, die Keimbesiedlung der Scheide, Entzündungszeichen, Liegedauer des IUP und die zytologische Dignitätsdiagnose. Als Kontrollgruppe dienten die Abstriche von 554 Frauen ohne IUP mit unauffälligem gynäkologischen Befund. Es sollten anhand des vorliegenden Materials die Fragen geklärt werden, ob das Intrauterinpessar typische zytologische Veränderungen hervorruft und ob die Rate der zweifelhaften und positiven Befunde erhöht ist. Bei IUP-Trägerinnen wird vermehrt eine unphysiologische Keimbesiedelung der Scheide beobachtet, die Rate der entzündlichen Zellbilder ist gegenüber dem Kontrollkollektiv erhöht. Mit zunehmender Liegedauer nimmt die Entzündungsrate ab. IUP-typische Veränderungen gibt es nur im Sinne einer zytologisch sichtbaren chronischen Zervizitis, die Vermehrt bei IUP-Trägerinnen beobachtet wird. Durch die z. T. schweren entzündlichen Veränderungen werden hier die zytologischen Abstriche häufiger hinsichtlich der Dignität als zweifelhaft beurteilt. Bei IUP-Trägerinnen treten Präkanzerosen nicht vermehrt auf. Auf die klinische Bedeutung der Ergebnisse wird hingewiesen.

Abstract

Cervical smears of 554 women using IUDs were examined. The following criteria were evaluated: 1. Age distribution, 2. maturation index of the vaginal epithelium, 3. vaginal flora, 4. cytologic criteria of inflammation, 5. period of time between insertion of the IUD and the cytological examination, 6. final cytologic diagnosis.

554 women without IUD and normal gynaecological status served as a control group. It was the goal of the study to find out, firstly if IUDs in situ produce typical and specific changes in the cytologic pattern and secondly if the rate of suspicious and positive findings is increased: In IUD using women the rate of cases with unphysiologic vaginal flora is increased, the rate of inflammatory cytologie specimen is also higher than in the control group. The rate of inflammatory smears decreases with the increasing interval of time between insertion and cytological examination. IUD typical changes could be observed only in so far as in this group the cytologic signs of chronic cervicitis were increased. Inflammatory alterations are the reason for the higher rate of »suspicious« smears in the group of IUD-users. There was no higher rate of praecancerous lesions among the IUD users. The importance of these results for the clinical management are pointed out.