Klin Monbl Augenheilkd 1993; 202(5): 382-385
DOI: 10.1055/s-2008-1045610
© 1993 F. Enke Verlag Stuttgart

Die Bewertung von Gesichtsfeld-Defekten, Motilitäts-Störungen und Diplopie im Rahmen des UVG (Unfall-Versicherungs-Gesetz)

Evaluation of Visual Field Defects, Ocular Motility Disorders and Diplopia in Accordance with the Swiss Insurance LawI. Schipper, Klara Landau1 , R. Hornung
  • Augenklinik Kantonsspital Luzern (Chefarzt: Dr. I. Schipper)
  • 1Augenklinik, Universitätsspital Zürich
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Publication Date:
24 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Gesichtsfeld: Die Festlegung der Integritätsentschädigung (IE) basiert auf der Goldmann-Perimetrie. Für die konzentrischen Gesichtsfeld-Ausfälle gilt die Tabelle der Publikation der SUVA von 1989. Die Beurteilung von Hemi-und Quadrantenanopsien erfolgt noch aufgrund der Rintelen-Tabellen. Für zentrale und parazentrale Ausfälle bestehen keine Richtlinien. Ob zukünftig die Beurteilung auch mit Hilfe der automatischen Perimetrie möglich sein wird, ist fraglich.

Motilitätsstörungen und Doppelbilder: Die Beurteilung des funktionellen Verlusts bei Auftreten von Doppelbildern ist sehr schwierig, weshalb eine breite Marge zwischen 5% und 30% festgelegt wurde. Es bleibt im Ermessen des Spezialisten, das Ausmaß des Schadens festzulegen. In einer umfassenden Studie wurde versucht, eine Korrelation zwischen dem objektiven Befund und den subjektiven Beschwerden zu finden. Dies erwies sich als sehr schwierig, so dass man eine arbitäre Einteilung nach dem Ausmaß der Doppelbilder im Fusionsblickfeld, empfehlen muß. Diese würde dann eine Analogie zur Beurteilung von Gesichtsfeld und Visusverlust schaffen, welche dem Ermessen des Arztes keinen freien Raum beläßt. Es werden einige Gedanken über den Sinn und Nutzen der Integritätsentschädigung als schweizer Novität und schweizer Monopol gemacht.

Summary

Visual Field: The determination of the level of compensation for loss of integrity is based on the Goldmann Perimetry. In case of concentric loss of the visual field the SUVA Tables 1989 are used. Hemi- and Quadrantanopsias are still evaluated according to the Rintelen Tables from 1954. No guidelines are available for the evaluation of central and paracentral skotomas. It is uncertain if automatic perimetry can be used routinely in the future for the evaluation of visual function.

Motility Disorders and Diplopia: The evaluation of functional loss caused by diplopia is very difficult. Therefore a big variation of 5-30% has been determined. It is up to the specialist to evaluate the extent of the damage. In this study we looked for a correlation between the objective findings and the subjective complaints. Such a correlation could not be found so that an arbitrary classification depending on the extent of the diplopia must be recommended. This would create an analogy to the evaluation of the loss of visual acuity ans visual field where no freedom is left to the judgement of the physician. Some reflections are given on the sense and benefit of the unique Swiss law concerning compensation for loss of integrity.

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