Klin Monbl Augenheilkd 1993; 203(9): 195-199
DOI: 10.1055/s-2008-1045667
© 1993 F. Enke Verlag Stuttgart

Augenverletzungen beim Squash

Eye Injuries of Playing SquashGünther Kahle, Thomas Dach, Josef Wollensak
  • Augenklinik im Universitätsklinikum Rudolf Virchow der FU Berlin (Dir.: Prof. Dr. J Wollensak)
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Publication History

Manuskript erstmalig eingereicht am 14.4.93

in der vorliegenden Form angcnommen am 21.6.93

Publication Date:
08 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund In der Bundesrepublik hat der aus England stammende Squashsport seit der Eröffnung der ersten Squashanlage 1968 in Hamburg eine außerordentliche Verbreitung erfahren. Beim Squash spielen sich zwei Spieler in einem geschlossenen Raum mit Schlägern einen Weichgummiball gegeneinander zu, es können dabei Ballgeschwindigkeiten bis zu 225 km/h erreicht werden. Nach den Beobachtungen anglo-amerikanischer Ophthalmologen besteht beim Squash insbesondere ein erhöhtes Risiko, eine Augenverletzung zu erleiden. Es bot sich die bis vor kurzem noch bestehende Insellage des ehemaligen West-Berlin zu einer diesbezüglichen, möglichst umfassenden, in Zeit und Ort definierten Untersuchung an.

Methode 1991 gab es in Berlin 13 kommerzielle Squashanlagen mit insgesamt 118 Plätzen, offizielle Schätzungen sprechen von 40000 regelmäßigen Squashspielern. Zum einen wurden für den Zeitraum Januar bis Oktober 1991 Krankenunterlagen von vier Augenkliniken mit Notfallambulanz und Angaben der niedergelassenen Augenärzte hinsichtlich aufgetretener Sportverletzungen ausgewertet, zum anderen retrospektiv sämtliche Krankenblätter der Augenpoliklinik des Universitätsklinikum Rudolf Virchow, Standort Charlottenburg, für die Jahre 1989 und 1990 gesichtet.

Ergebnisse Insgesamt wurden 234 Sportverletzungen registriert, mit 78 (33,3%) Patienten führt Squash die Liste an, an zweiter Stelle folgt Fußball mit 43 (18,4%) und an dritter Stelle Tennis mit 34 (14,5%) Spielern. Von den 71 primär in den Kliniken versorgten Squashspielern konnten 56 ambulant und 15 stationär betreut werden. Bei ihnen wurden insgesamt 206 Verletzungen beobachtet, es dominierten die typischen leichteren Verletzungsfolgen einer Contusio bulbi. Bei 12 Spielern war jedoch ein Hyphäma und bei 13 ein Kammerwinkelrezessus festzustellen. In der Verlaufsbeobachtung über durchschnittlich 5 Tage waren bei 16 Patienten perimetrisch, ophthalmoskopisch und tonometrisch keine bleibenden Beeinträchtigungen festzustellen. Die Visusminderung des verletzten Auges gegenüber der gesunden Seite betrug bei Aufnahme im Mittel 4,5 Zeilen, bei der Entlassung im Mittel 2 Zeilen.

Schlußfolgerung Wegen der deutlich erhöhten Gefahr, eine Augenverletzung beim Squash zu erleiden, sollten sich die Spieler mit geeigneten, allseits geschlossenen Brillen schützen, wie sie z.B. seit Jahren in Nordamerika Standard sind.

Summary

Background Since 1968, when the first commercial squash center has opened in Hamburg, squash has become very popular in Germany. Squash is played between two players in a closed court using racquets and a hollow rubber ball which could reach a maximum speed up to 225 km/h. According observations of English and American ophthalmologists there is an increased risk to get an eye injury in this game. Because of the isolation by the former existing wall, Berlin-West was an ideal place to study the ocular hazards of playing squash.

Methods In 1991 about 40000 squash players existed in Berlin-West playing on 118 courts of 13 commercial squash centers. During January to October 1991 case records of all hospitals with an emergency eye ambulance and of the eye residents were investigated, furthermore all patient records of 1989 and 1990 of the eye clinic of the university hospital Rudolf Virchow, department Charlottenburg, were examined retrospectively.

Results All over 234 sports-related eye injuries were registrated, 78 (33.3%) patients sustained the injury during a squash game, 43 (18.4%) during soccer and 34 (14.5%) during playing tennis. 71 squash players were treated in an hospital ambulance, of these 15 required admission. A total of 206 injuries were sustained by the players. The majority of injuries were superficial, but in 12 cases occured an hyphaema and in 13 an angle recession. In all admitted patients visual recovery was good, during the clinical follow up there were no perimetric, ophthalmoscopic or tonometric impairments. The initial loss of visual acuity of the injured eye compared to the other side was on the average 4.5 lines, at dismissal from the hospital it was on the average 2 lines.

Conclusion Because of the increased risk to get an eye injury during a game of squash, players should be encouraged to wear proper eye protection i.e. closed eye guards according to standards of North-American testing organisations.

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