Klinische Neurophysiologie 2018; 49(04): 236-237
DOI: 10.1055/a-0635-9584
Positionspapier
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für klinische Neurophysiologie DGKN und der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin DEGUM, Sektion Neurologie zur „Wertigkeit des Nerven- und Muskelultraschalls in der Diagnostik neuromuskulärer Erkrankungen“

Authors

  • Alexander Grimm

    1   Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universitätsklinikum Tübingen
  • Jens Allendörfer

    2   Neurologische Klinik, Asklepiosklinikum Bad Salzhausen
  • Christian Bischoff

    3   Neurologische Gemeinschaftspraxis am Marienplatz, München
  • Helmut Buchner

    4   Klinikum Vest, Recklinghausen
  • Bernhard Décard

    5   Departement für Neurologie, Universitätsspital Basel, Schweiz
  • Manfred Kaps

    6   Klinik und Poliklinik für Neurologie Universitätsklinikum Gießen
  • Thomas Schelle

    7   Neurologische Klinik, Klinikum Dessau
  • Wilhelm Schulte-Mattler

    8   Klinik und Poliklinik für Neurologie Universitätsklinikum Regensburg
  • Uwe Walter

    9   Klinik und Poliklinik für Neurologie Universitätsklinikum Rostock
  • Otto W. Witte

    10   Hans-Berger Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Jena
  • Max Nedelmann

    11   Klinik für Neurologie, Regio Klinikum Pinneberg
  • Martin Köhrmann

    12   Klinik und Poliklinik für Neurologie Universitätsklinikum Essen
  • Ulf Schminke

    13   Klinik und Poliklinik für Neurologie Universitätsmedizin Greifswald
Further Information

Publication History

Publication Date:
07 December 2018 (online)

Einleitung

Die klinische Neurophysiologie hat in der Diagnostik peripherer Nerven- und Muskelerkrankungen durch die Bildgebung eine Bereicherung erhalten, die eine diagnostische Lücke schließen kann [1]. So konnten z. B. durch die MR Neurografie neue Erkenntnisse zur Somatotopie von Nerven gewonnen werden, sowie Entzündungen, Tumore und Verletzungen von Nerven lokalisiert werden. Dies war in der präbildgebenden Ära wenn überhaupt, dann nur unter sehr hohem Aufwand möglich. Die MR Bildgebung des Muskels konnte zur Mustererkennung einzelner Myopathien einen entscheidenden Beitrag leisten. Durch die verbesserte Technologie des Ultraschalls stehen jetzt Hochfrequenzsonden zur Verfügung, welche – bis auf wenige Körperregionen – eine ähnliche, mitunter sogar bessere Darstellung bieten. Klarer Vorteil der Sonografie ist die Anwendbarkeit durch den behandelnden Arzt selbst – den Neurologen und klinischen Neurophysiologen. Der Ultraschall bietet eine weitere Sicht auf Nerv und Muskel und erweitert somit das diagnostische Spektrum ohne bisher bereits in Anwendung befindliche Untersuchungen nachzuahmen. Somit ermöglicht die Bildgebung eine raschere und mitunter gezieltere Diagnostik und Therapieeinleitung. Bei Patienten, die aufgrund von relativen Kontraindikationen (orale Antikoagulation, komplex regionalem Schmerzsyndrom) oder mangelnder Kooperationsfähigkeit (Patienten mit Delir, Kinder) keine Neurografien oder Myografien tolerieren, ist der Ultraschall eine gute und hilfreiche Methode, um eine mögliche Nerven- oder Muskelschädigung zumindest in Teilaspekten zu evaluieren.