Zusammenfassung
Hochverarbeitete Lebensmittel sind Teil eines modernen Lebensstils und machen in Deutschland
ca. 46 % der täglichen Energieaufnahme aus. Querschnitts- und Kohortenstudien belegen
Assoziationen zwischen dem Verzehr hochverarbeiteter Lebensmittel und nichtübertragbaren
Erkrankungen (Übergewicht, Diabetes, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Depressionen).
Als Ursache für diesen Zusammenhang werden neben einer hohen Energiedichte und einer
veränderten Lebensmittelmatrix eine ernährungsphysiologisch unausgewogene Zusammensetzung,
ein hoher glykämischer Index, sowie abträgliche Zusatzstoffe und Kontaminanten durch
Verarbeitung und Verpackung diskutiert. Um die anteilige Bedeutung dieser potenziellen
Mechanismen zu verstehen und eine wissenschaftlich begründete, risikoassoziierte Definition
hochverarbeiteter Lebensmittel zu geben, sind sowohl Interventionsstudien als auch
eine bessere Erfassung der Zusammensetzung der verzehrten verarbeiteten Lebensmittel
in prospektiven Kohortenstudien nötig.
Abstract
Ultra-processed food is part of a modern lifestyle and accounts for about 46 % of
daily energy intake in Germany. Cross-sectional and cohort studies indicate associations
between consumption of ultra-processed food and a range of non-communicable diseases
(obesity, diabetes, cancer, cardiovascular disease, and depression). As underlying
mechanisms, a high energy density, altered food matrix, an unbalanced nutritional
composition, high glycemic index, adverse additives, processing- and packaging contaminants
are discussed. In order to understand the role of these potential mechanisms and to
provide a scientifically based and risk-associated definition of ultra-processed food
it is important to conduct appropriate intervention studies and to improve dietary
assessment of processed food in prospective cohort studies.
Schlüsselwörter
Hochverarbeitete Lebensmittel - Lebensmittelklassifizierung - Übergewicht - ernährungsmitbedingte
Erkrankungen
Keywords
ultra-processed food - food classification - overweight - diet-related diseases