Ziele: In dieser Studie wollten wir die unterschiedlichen Ortsdosen während der Durchführung
von Kyphoplastien messen. Dadurch wurde die Strahlenexposition des am Eingriff beteiligten
Personals (Operateur, OP-Schwester, Anästhesie) ermittelt. Methode: Während 11 Kyphoplastien von 5 Patienten wurden Ortsdosismessungen (Dosisleistungsmessgerät
Typ RAMION, MAB, München) in Augen- und Hüfthöhe bei vertikalem und horizontalem Strahlengang
durchgeführt. Außerdem wurde die Durchleuchtungszeit während der Instrumentierung
und Zementapplikation getrennt ermittelt (C-Bogen vom Typ FlexiView 8800, GE). Ergebnis: Die mittlere Durchleuchtungszeit lag bei 2min/Wirbelkörper. Davon entfielen ca. 50%
auf die Kontrolle während der Zementapplikation, die im seitlichen Strahlengang durchgeführt
wurde. Dabei lag die Ortsdosis (Operateur) an der Röntgenröhre 335µSv und am Bildverstärker
bei 23µSv. Die Ortsdosis (Anästhesie) reduzierte sich von 3,67µSv auf 0,32µSv bei
Vergrößerung des Abstandes von 2 m auf 3 m. Schlussfolgerung: Die Strahlenexposition des Operateurs lässt sich den Faktor 15 verringern, wenn er
im seitlichen Strahlengang auf Seite des Bildverstärkers instrumentiert. Während der
Zementapplikation lässt sich die Strahlenexposition des OP-Personals um den Faktor
10 verringern allein durch vermehrten Abstand vom Strahler.
Korrespondierender Autor: Libicher M
Universitätsklinikum Heidelberg, Radiodiagnostik, INF 410, 69120, Heidelberg
E-Mail: martin.libicher@med.uni-heidelberg.de
Schlüsselwörter
Kyphoplastie - Strahlenschutz - Durchleuchtung - Ortsdosis