Zusammenfassung
Im Hinblick auf die Veränderung der Sprachdiskrimination bei umweltspezifischen Störgeräuschen
unterschiedlicher Qualität wurde über freifeldentzerrte Kopfhörer der Einfluß von
Cocktailpartylärm, Straßenlärm und Industrielärm auf die Diskrimination von Einsilbern
für verschiedene Störgeräuschabstände bei Normalhörenden und bei verschiedenen Hörstörungen
bestimmt. Die ermittelten Ergebnisse bestätigen, dass eine Sprachdiskrimination ohne
Berücksichtigung von Störgeräuschen die tatsächlichen Kommunikationsbedingungen im
Alltag des Hörgestörten nicht ausreichend beschreiben kann.
Auch Störgeräusche wie sprachsimulierendes Rauschen, gleichmäßig verdeckendes Rauschen
oder Weißes Rauschen können die tatsächlichen Störgeräuschqualitäten im Alltag nicht
ausreichend simulieren.
Um die häufig auftretenden Selektionsstörungen in sprachähnlicher Störgeräuschkulisse
zu erfassen, hat sich ein Cocktailpartygeräusch als recht nützlich erwiesen. Für spezifische
Störgeräuscheinflüsse lassen sich zusätzlich Straßen- oder Industrielärm verwenden.
Bei Berücksichtigung einer Normierung von Störgeräuschen sollte für vergleichende
Untersuchungen z. Z. auf das sprachsimulierende Rauschen zurückgegriffen werden, welches
als Testrauschen auf jeder Normalsprachkassette verfügbar ist.
Zumindest verdeutlichen diese Untersuchungen, dass zur Erfassung von Sprachdiskriminationsstörungen
bei Störgeräuschen eine breitbandige Palette von möglichen Störgeräuschen verfügbar
sein müßte, um die vielfältigen Kommunikationssituationen ausreichend zu beschreiben.
Summary
Taking into account the changes in language discrimination due to specific environmental
noise of varying quality, we determined the influence of cocktail party noise, traffic
noise and factory noise by means of free field adjusted headphones, thus analysing
the discrimination of monosyllables for different types and degrees of noise in normal
and pathological hearing. The results confirm that language discrimination without
specialy considering noise interference does not satisfactorily describe actual communication
conditions in the everyday life of those with disturbed hearing.
Even noise interference using a speech-related spectral distribution or white noise
cannot sufficiently simulate the actual interference quality in everyday life.
Cocktail party noises proved useful to register frequent selection interference in
language-similar surroundings. For specific interference influence, additional Street
noise or factory noise may be used. With regard to standardisation of noise interference,
comparative examination of language-simulating noise available as test noise on every
normal language cassette should be performed. The present study underlines, to say
the least, that for comprehension of language discrimination disturbances in the presence
of noise interference, a broad-spectrum range of possible noise should be available
for a comprehensive coverage of the manifold communications situations that can arise.