Balint Journal 2018; 19(01): 01
DOI: 10.1055/a-0524-7538
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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E. R. Petzold
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Publication Date:
14 March 2018 (online)

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E. R. Petzold

„Alles geschieht im Aus“. Viele mögen sich an diese vornehmste Spielregel der Funktionellen Entspannung nach Marianne Fuchs erinnern. Diese Spielregel betont die Bedeutung des Ausatmens, der Exspiration. Sie deutet an, dass alles, was bewegt wird durch das Ausatmen bewegt werden soll. Z. B. beim Tragen von Lasten, beim Treppensteigen, bei dem Schrei, der den Diskus- oder Speer bewegt, z. B. bei der Aufforderung der Röntgenassistentin, tief ein- und aus zu atmen. Zum Gelingen einer vollständigen Atemaktion gehört eben auch das Einatmen, die Inspiration. Dies hatte schon J.W. Goethe in dem Westöstlichen Diwan erkannt: „Im Atemholen sind zweierlei Gnaden, die Luft einziehen, sich ihrer entladen. Jenes bedrängt, dieses erfrischt; so wunderbar ist das Leben gemischt. Du danke Gott, wenn er dich presst. Und danke ihm, wenn er dich wieder entlässt“.