Neuroradiologie Scan 2018; 08(03): 192-195
DOI: 10.1055/a-0578-3922
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Poster Neuroradiologie Scan 3-2018

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Publication Date:
31 July 2018 (online)

 
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Abbildung 1: Neurozystizerkose als Ursache zweier generalisierter Anfälle Die Vorstellung eines 20-jährigen Patienten südamerikanischer Herkunft erfolgte nach dem Erstereignis zweier generalisierter Anfälle im Rahmen eines Auslandssemesters in Deutschland. In der initialen CT-Bildgebung ließ sich eine unklare, ringförmig verkalkte Struktur mit perifokalem Ödem rechts parietal nachweisen. In der ergänzenden cMRT erfolgte der Nachweis einer korrespondierenden zystischen Formation mit Umgebungsödem, welche aufgrund der Signalgebung in erster Linie vereinbar mit einer Neurozystizerkose im kolloidalen Stadium war. Hierauf wurde eine Therapie mit Albendazol und Fortecortin begonnen. In den folgenden MRT-Verlaufskontrollen nach 1 und 5 Monaten ließ sich eine letztlich vollständige Regredienz der Umgebungsreaktion bei zunehmender Kollabierung des zystischen Residuums nachweisen. a Initiale native CT-Bildgebung mit umschriebener kortikomedullärer Hypodensität rechts parietal im Sinne eines Ödems. b Ringförmige, zentral verkalkte Formation im lateralen Anteil des Ödems. c T2-Wichtung mit dem aus der CT-Voruntersuchung bekannten kortikomedullären Ödem rechts parietal. Subkortikal randständige T2-hypointense zystische Formation, welche zentral angedeutet eine bandförmige T2-hyperintense Struktur aufweist. d T1-Wichtung nach Kontrastmittelgabe mit kräftigem randständigen Enhancement der zystischen Formation. e Verlaufsbildgebung nach 5 Monaten (T2-Wichtung, 1mm) mit vollständiger Rückbildung der kortikomedullären T2-Verlängerungen um das nun kollabierte zystische Residuum. f Verlaufsbildgebung nach 5 Monaten (T1-Wichtung mit Kontrastmittel) mit fortbestehender Kontrasmittelaufnahme der Zystenwand. [Autor: Joe-Iven Watkinson, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie]
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Abbildung 2: Reversibles zerebrales Vasokonstriktionssyndrom Vorstellung einer 46-jährigen Patientin als Notfall aufgrund von seit 2 Wochen bestehenden rezidivierenden Kopfschmerzattacken mit aktuell neu aufgetretener Schwäche des linken Beins. Ein auswärtig duchgeführtes cMRT 2 Tage zuvor ergab einen unauffälligen Befund. In der durchgeführten multimodalen cCT-Bildgebung ließen sich hochgradige intrakranielle Stenosen/Vasospasmen sowohl im vorderen als auch im hinteren Stromgebiet beidseits nachweisen mit einem resultierenden und bereits demarkierten Grenzzoneninfarkt links okzipital. Unter der Verdachtsdiagnose eines reversiblen zerebralen Vasokonstriktionssyndroms bei differenzialdiagnostisch in Erwägung gezogener Vaskulitis erfolgte die Aufnahme der Patientin auf die Stroke Unit. Ein anschließend durchgeführtes cMRT zeigte im Vergleich zum initialen cCT ein regredientes Vasokonstriktionssyndrom mit residuellen Konstriktionen insbesondere im M1-Segment der A. cerebria media beidseits sowie dem bekannten subakuten Infarkt links okzipital. In der am selben Tag durchgeführten diagnostischen Angiografie stellten sich multiple Vasospasmen dar, die unter der Gabe von Nimodipin eine annähernd komplette Regredienz aufwiesen. a Perfusions-CT mit keilförmiger Erniedrigung des zerebralen Blutvolumens (CBV) links okzipital in der Grenzzone zwischen Posterior- und Mediastromgebiet. b In der diffusionsgewichteten (DWI)-Bildgebung zeigt sich eine korrespondierende keilförmige Diffusionsstörung links okzipital. c Initial auswärtige Time-of-Flight- (TOF-)Angiografie mit unauffälliger Kaliberweite und regelrechtem Flusssignal der Gefäße. d Anschließende Time-of-Flight- (TOF-)Angiografie mit nun deutlicher Vasokonstriktion der Gefäße, insbesondere im vertebrobasilaren Stromgebiet und im M1-Segment der A. cerebri media. e Angiografieausgangsbefund der A. vertebralis sinistra mit im Verlauf multisegmentalen Stenosierungen des hinteren Stromgebiets, exemplarisch der A. basilaris. f Angiografie nach Gabe von Nimodipin mit deutlicher Regredienz der Stenosierungen. [Autor: Joe-Iven Watkinson, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie]