JuKiP - Ihr Fachmagazin für Gesundheits- und Kinderkrankenpflege 2018; 07(03): 92-93
DOI: 10.1055/a-0587-2208
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Publication Date:
07 June 2018 (online)

Hilfe aus dem Sprühfläschchen

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)

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(Quelle: YakobchukOlena/AdobeStock)

Das Hormon Oxytocin löst Geburtswehen aus, lässt bei Müttern die Milch einschießen und hilft ihnen, eine Bindung zu ihrem Kind aufzubauen. So viel ist bekannt. Studien an Tieren haben nun gezeigt, dass das „Kuschelhormon“ Oxytocin positive Auswirkungen auf das Sozialverhalten hat: Es kann sozialen Stress dämpfen, Vertrauen und soziale Kompetenzen steigern und die Reaktion des Mandelkerns – der ist für Emotionen wie Angst und Wut zuständig – abschwächen.

Aus diesem Grund erforschen die Wissenschaftler weltweit in mehr als hundert Studien, inwieweit das Hormon die Behandlung von Patienten mit psychischen Störungen ergänzen kann. Professor Dr. Dr. med. René Hurlemann, stellvertretender Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie und Direktor der Abteilung für Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums in Bonn, erklärt: „Der eigene Körper produziert das Hormon als natürlichen Baustein. Als Nasenspray angewandt, kann es ins Gehirn wandern und dort furchtdämpfend wirken. So könnte es die Symptome verschiedener psychischer Erkrankungen lindern und Patienten mit autistischen Störungen, Borderline-Persönlichkeitsstörung oder Angststörung helfen.“