ergopraxis 2018; 11(06): 4-5
DOI: 10.1055/a-0587-7536
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08 June 2018 (online)

Spannender interdisziplinärer Austausch – ICF-Anwenderkonferenz 2018

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Am 12. und 13. April 2018 war ich bei der ICF-Anwenderkonferenz in Hamburg. Dort saß ich als Ergotherapeut mit Ärzten, Psychologen, Sozialarbeitern, Politikern und Juristen zusammen in der Medical School Hamburg. Wir 300 Teilnehmer informierten uns primär über die Weiterentwicklungsvorhaben zur ICF und über die derzeitige rechtliche Einordnung.

Ein Workshop, von dem ich sehr profitierte, war der zum Mini-ICF-Rating für Aktivitäts- und Partizipationsbeeinträchtigungen bei psychischen Erkrankungen (Mini-ICF-APP). Vorreiter aus den Nachbarländern wie der Schweiz und Österreich stellten dazu ihre Vorgehensweisen in BestPractice-Beispielen vor und zeigten Hürden und Vorteile auf.

Am Freitag war es für mich ein Highlight, weltweite Experten zu erleben – so war aus Genf ein Vertreter der WHO zugeschaltet, der einen Ausblick auf die ICF aus Sicht der WHO gab. Sie plant zum Beispiel gemeinsam mit anderen Experten, die personenbezogenen Faktoren der ICF so auszuformulieren, dass diese Kategorie klar nutzbar ist. Zusätzlich sollen Bestandteile der ICF in die Entwicklung der ICD 11 (ICD 11) einfließen, um die tatsächlichen Bedarfe an Therapie oder anderen Maßnahmen festzulegen. Ein Schritt, der Therapeuten und Ärzte näher zusammenbringen sollte.

In den Pausen traf ich nicht nur neue Gesichter und lernte Menschen aus anderen Professionen kennen. Auch alte Bekannte aus der Ergotherapie und Physiotherapie waren stark vertreten. Wer einen echten interdisziplinären Austausch sucht zu einem hochrelevanten Thema, dem lege ich die nächste ICF-Anwenderkonferenz 2019 ans Herz.

Michael Schiewack