DO - Deutsche Zeitschrift für Osteopathie 2018; 16(03): 19-25
DOI: 10.1055/a-0589-7357
Spektrum
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Körperkontakt und -störungen aus osteopathischer Sicht

Eva Möckel
Further Information

Publication History

Publication Date:
02 July 2018 (online)

Körperkontakt bzw. die Tatsache, dass der Patient unsere Berührung zulässt, ist ein essenzieller Bestandteil der Osteopathie. Einen stimmigen Körperkontakt erfahren wir normalerweise zuerst als kleines Kind und wir brauchen ihn, um gesund heranzuwachsen [1]. Wir erleben nach der Geburt eine Art erneutes Verschmelzen mit dem Körper des andern, einen Körperdialog mit Mutter und Vater, der hoffentlich mit befriedigenden und lustvollen Erfahrungen gekoppelt ist. Dabei entwickeln wir unser „Körper-Ich“, denn geprägt durch diese Erfahrungen von Körperkontakt bauen sich neurologische Verbindungen auf. Diese Erfahrungen bestimmen uns möglicherweise ein Leben lang, v. a. wie wir wiederum Kontakt mit anderen leben. Spätere Bindungen, die wir eingehen, egal ob mit Partnern, Freunden oder Geschäftspartnern, bis hin zum politischen Umgang miteinander, beruhen wahrscheinlich zum großen Teil auf diesen frühen Erfahrungen [2].