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DOI: 10.1055/a-0620-8875
MRT-(in-bore)-Biopsie zur sicheren Detektion kleiner oder ungünstig gelegener Prostatakarzinome bei negativer MRT/Ultraschall-Fusionsbiopsie
Publication History
21 November 2017
20 April 2018
Publication Date:
06 June 2018 (online)

Einführung
Eine zentrale Herausforderung in der Diagnostik des Prostatakarzinoms ist, aufgrund der deutlichen Diskrepanz zwischen Inzidenz und Mortalität, eine effektive und frühzeitige Detektion der klinisch relevanten, lebenslimitierenden Karzinome. Durch das primäre diagnostische Vorgehen mittels digital-rektaler Untersuchung, PSA-Wert-Bestimmung und einer systematischen ultraschallgesteuerten transrektalen Probeentnahme (TRUS-PE) lassen sich jedoch relevante Prostatakarzinome nicht ausschließen. Die qualitative multiparametrische MRT mit anschließender MR-gestützter Biopsie ist der TRUS-Biopsie diesbezüglich (insbesondere bei anterior, apikal und lateral gelegenen Tumoren) deutlich überlegen (Ahmed HU et al. Lancet 2017; 389: 815 – 822). In der novellierten Leitlinie (S3–Leitlinie 09/2017) werden MR-gestützte Biopsieverfahren (kognitive Biopsie, softwarebasierte MR/US-Fusionsbiopsie, MRT-(in-bore)-Biopsie insbesondere als sekundäre Biopsieverfahren nach negativer TRUS-PE und vor Beginn einer aktiven Überwachungstherapie (Active Surveillance) analog zu internationalen Empfehlungen empfohlen. Das aktuell einfachste MR-gezielte Biopsieverfahren ist eine kognitive Ultraschallbiopsie in Kenntnis des MRT-Befundes. Das genauere und zunehmend in der Routine verwendete Verfahren ist eine software-gestützte Fusion der MR- und Ultraschallbilder, jedoch können aufgrund virtueller Fusionen Abweichungen von mindestens 1 mm auftreten (Ukimura O et al. J Urol 2012; 187: 1080 – 1086). Das genaueste MR-gezielte Verfahren ist die MRT-(in-bore)-Biopsie direkt im MRT-Scanner (Schimmöller L et al. AJR 2016; 206: 92 – 99).