Bewegungstests bei nackenbeschwerden – Masterarbeit

Das Buch, herausgegeben im Springer Verlag der Serie „Best of Therapie“, beschreibt eine Studie bezüglich der Intertester-Reliabilität der visuellen Analyse von aktiven Bewegungen der Halswirbelsäule sowie drei weiterer Tests, die mit der HWS in Verbindung stehen. Die Autorin beschreibt einleitend auf den ersten 20 Seiten anatomische und biomechanische Grundlagen der HWS. Außerdem erläutert sie verschiedene Klassifikationssysteme und erklärt, wie maladaptive Bewegungsmuster entstehen können und was deren Ursachen sind. Anschließend beschreibt sie im Detail die Studie. Alles sehr wissenschaftlich und nüchtern.

Leider kann ich es nicht nachvollziehen, eine Masterarbeit in Buchform zu veröffentlichen. Für angehende Master-of-Science-Studenten stellt die Arbeit eine gute Orientierung für die Entwicklung einer eigenen Arbeit dar. Für den Kliniker im täglichen Alltag hätte die Arbeit, veröffentlicht als Fachartikel, allemal ihren Zweck erfüllt. Im Vorwort bezeichnet Barbara Kern die Arbeit als klinisch höchst relevant. Ja, für den wissenschaftlich orientierten Therapeuten, der ebenfalls forscht. Wir wissen jetzt, dass die aktiven Tests der HWS eine akzeptable Intertester-Reliabilität aufweisen. Das stärkt den Berufsstand und hilft der Professionalisierung. Für den Kliniker hat sich praktisch nichts geändert. Die beschriebenen Tests sind lange schon Bestandteil der physischen Untersuchung.

Thomas Horre, Physiotherapeut, OMT-DVMT und Senior Teacher des Maitland-Konzepts aus Danzig