Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2018; 15(03): 138-140
DOI: 10.1055/a-0646-6529
Aktuell diskutiert
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die diagnostische Genauigkeit von Meidzinischen Tastuntersucherinnen (MTU) – eine Pilotstudie

Michael P. Lux
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
Julius Emons
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
Mayada R. Bani
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
Marius Wunderle
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
Charlotte Sell
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
Caroline Preuss
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
Claudia Rauh
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
Sebastian M. Jud
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
Felix Heindl
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
Hanna Langemann
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
Thomas Geyer
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
Anna-Lisa Brandl
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
Carolin C. Hack
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
Werner Adler
2   Institut für Medizininformatik, Biometrie und Epidemiologie (IMBE), Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
Rüdiger Schulz-Wendtland
3   Universitäts-Brustzentrum Franken, Radiologisches Institut, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
Matthias W. Beckmann
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
Peter A. Fasching
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
Paul Gass
1   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
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Publication History

Publication Date:
14 September 2018 (online)

Hintergrund

Das Mammakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung der Frau. Das aktuelle durchschnittliche Erkrankungsalter für das Mammakarzinom beträgt 65 Jahre. Aufgrund seiner Häufigkeit sollte das Mammakarzinom im Fokus der Früherkennungs- und Screeningmaßnahmen stehen. In Bezug auf die Nutzung des Gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramms stehen z. B. Daten aus dem Bundesland Bayern zur Verfügung. Hier wird unter anderem deutlich, dass die Teilnahme an der jährlichen ärztlichen Abtastung der Brüste ab dem 30. Lebensjahr altersabhängigen Schwankungen zwischen 2 % und 46 % unterliegt. Die Teilnahme nimmt deutlich mit zunehmendem Lebensalter ab. Mögliche Erklärungen hierfür sind die mangelnde Wahrnehmung des Erkrankungsrisikos in der weiblichen Bevölkerung. Des Weiteren stehen Ärztinnen und Ärzte z. T. unter einem enormen Zeitdruck, bedingt durch die ökonomischen Rahmenbedingungen. Tastuntersuchungen werden daher mutmaßlich mit der fehlenden Ruhe und Zeit durchgeführt, und werden dementsprechend nicht immer mit der angemessenen Wertigkeit von Frauen wahrgenommen.

Eine Möglichkeit zur Optimierung besteht in der Übertragung der Tastuntersuchung an qualifizierte ärztliche Hilfskräfte. Potenziell sind hier Menschen mit reduzierter Sehkraft denkbar, welche einen besonderen Tastsinn besitzen. In Deutschland leben ca. 1,2 Millionen Menschen mit einer Sehkraft unter 30 %. Man schätzt die Arbeitslosigkeit unter Blinden auf ca. 10 %.

Auf dieser Basis wurde die ärztliche Hilfstätigkeit der medizinischen Tastuntersucherinnen (MTU) geschaffen. MTU erhalten eine von „discovering hands“ entwickelte standardisierte Ausbildung an speziellen Ausbildungsstätten. Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung können die MTUs autark unter Verantwortung der Fachärztinnen und -ärzte Tastuntersuchungen der Mammae durchführen. Für eine qualifizierte Brustuntersuchung nimmt sich eine MTU mindestens 30 Minuten Zeit. Zur besseren Orientierung und Beschreibung von Befunden wird ein patentierter Orientierungsstreifen verwendet.

Das von „discovering hands“ entwickelte Konzept der MTU ist weltweit einmalig, allerdings fehlte bisher der Nachweis der Untersuchungsqualität der MTU durch prospektive multizentrische klinische Studien.