Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2019; 14(06): 563-565
DOI: 10.1055/a-0663-3515
Schritt für Schritt
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Patellafrakturen – Schritt für Schritt

Jan von Recum
,
Nikolaus A. Streich
,
Stefan Studier-Fischer
,
Paul Hochstein
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
11. November 2019 (online)

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Zuggurtung und Schraubenosteosynthese

OP-Prinzip

Wiederherstellung der Kniescheibenform und der Gelenkfläche bei gleichzeitiger Übungsstabilität.


Indikation

Gute Indikation

Patellaquerfrakturen.


Begrenzte Indikation

Patellatrümmerfrakturen.



Kontraindikation

  • unverschobene Längsfrakturen (konservative Behandlung)

  • massive Zerstörung der Patella (primäre Patellektomie erwägen)


Spezielle Patientenaufklärung

Absolute OP-Indikation bei dislozierten Patellafrakturen außer bei vitalen oder lokalen Kontraindikationen, Dislokationsrisiko trotz korrekter Osteosynthese, Erfordernisse der Nachbehandlung. Arbeitsunfähigkeit 6 – 12 Wochen (je nach Betätigung), Sportunfähigkeit ca. 4 Monate. Posttraumatische Früharthrosen.


OP-Planung

Röntgenaufnahme des Kniegelenks in 2 Ebenen, eventuell der Gegenseite zum Vergleich (Cave: Patella bipartita), bei Längsfraktur axiale Aufnahme der Patella, präoperativ Stabilitätsprüfung der Seiten- und Kreuzbänder (ligamentäre Begleitverletzung). Wenn keine lokalen oder vitalen Kontraindikationen bestehen, sollte die Patellaosteosynthese bei dislozierten Frakturen möglichst notfallmäßig durchgeführt werden.


Spezielle Instrumente und Implantate

Osteosyntheseinstrumentarium mit Bohrern verschiedener Stärke. 2,0-mm-Kirschner-Draht, Zielgerät, flexibler 1,5-mm-Zuggurtungsdraht, dazu passende halbrunde Hohlnadel. Kleinfragmentspongiosaschrauben mit kurzem Gewinde, ggf. kanülierte Kleinfragmentschrauben.