GGP - Fachzeitschrift für Geriatrische und Gerontologische Pflege 2018; 02(05): 193
DOI: 10.1055/a-0666-2359
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Publication Date:
16 October 2018 (online)

Händewaschen ist auch im 21. Jahrhundert mehr als eine saubere Sache!

Liebe Leserinnen und Leser der GGP,

im täglichen Umgang ist es mittlerweile vielerorts eine Selbstverständlichkeit und für viele Menschen ein Bedürfnis, mehrmals täglich die Hände zu waschen. Türklinken, der Umgang mit Bargeld oder die Haltegriffe in Bahn und Bus geben genügend öffentlichen Anlass dazu. Im persönlichen Umfeld lassen sich ebenso einige gute Gründe finden. Neben dem Wohlgefühl der Sauberkeit, das sich durch das Händewaschen einstellen soll, geht es auch um die Abwehr von gesundheitsschädigenden Faktoren, die aktiv durch das Waschen der Hände betrieben wird.

Hygiene spielt auch im beruflichen Kontext eine große Rolle. Und obwohl es gesellschaftlich in den letzten zwei Jahrhunderten auf diesem Gebiet bedeutende Entdeckungen gegeben hat, scheint sich die Situation bezüglich der Hygiene in deutschen Gesundheitseinrichtungen zu verschärfen. Die Dramatik der durch ungenügende hygienische Maßnahmen verursachten Erkrankungen verstärkt sich. Antibiotika haben ihren Glanz als Allheilmittel moderner Medizin verloren. Stimmt dieser Eindruck? Welche Konsequenzen sind im praktischen Handeln zu ziehen? Können sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Krankenhäusern, Rehabilitationseinrichtungen oder Alten- und Pflegeheimen schützen? Was ist im ambulanten Setting zu beachten? Diesen Fragen geht der CNE Schwerpunkt des vor Ihnen liegenden Heftes nach. Nach der Lektüre wird Ihnen sicher klar sein, dass Händewaschen mehr als eine saubere Sache ist und unsere volle Aufmerksamkeit verdient.

Des Weiteren finden Sie in der aktuellen GGP wieder Fachinformationen zu unterschiedlichen Themen. So berichten wir über den neuen Expertenstandard „Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz“ und darüber, wie Medien das Leben von Menschen mit Demenz beeinflussen können. Das erforderliche Zusammenspiel verschiedener Versorgungsformen wird im Beitrag „Patientenkarrieren“ deutlich. Ein weiterer Aspekt des Heftes ist ein Artikel zum Thema Prävention für multimorbide ältere Menschen im ambulanten Bereich. Abgerundet wird die Themenvielfalt durch Informationen zur „Fachgesellschaft für Aktivierend-therapeutische Pflege – DGATP“. Die DGATP ist ein Angebot für alle Pflegenden, denen die aktivierend-therapeutische, bedarfs- und bedürfnisgerechte pflegerische Versorgung von Menschen aller Altersgruppen in allen Settings Antrieb für ihr tägliches Handeln ist. Die Fachgesellschaft ist der Zusammenschluss dieser Engagierten.

Viel Spaß beim Schmökern!

Herzlichst, Ihre

Andrea Kuphal

PS: Falls Sie beim Weglegen der Zeitschrift das Bedürfnis packt, Ihre Hände zu waschen, ist das in Ordnung und ganz im Sinne der Autoren!