PiD - Psychotherapie im Dialog 2018; 19(04): 110
DOI: 10.1055/a-0667-3492
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Éric Vuillard: Die Tagesordnung

„Nichts ist unschuldig in der Kunst des Erzählens.“
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Publication Date:
28 November 2018 (online)

Das auffälligste Mittel in der Literatur der Verknappung ist das Genre der Novelle. Und wie kein Zweiter stellte der Autor Stefan Zweig – besonders in den „Sternstunden der Menschheit“ – eine einzigartige Sammlung solcher verknappten Weltereignisse zusammen. Das Werk blieb lange unübertroffen. Aber seit geraumer Zeit gibt es einen legitimen Nachfolger dieser Kunst des Erzählens und der heißt Éric Vuillard. Doch Novellen interessieren ihn nicht wirklich. Er erfand seine eigene Technik – die des literarischen Pointillismus. Der Autor kam 1968 in Lyon zur Welt und erhielt 2017 für „Die Tagesordnung“ den bedeutendsten Literaturpreis Frankreichs – den Prix Goncourt. Nun liegt das Buch in deutscher Übersetzung vor.