Zahnmedizin up2date 2019; 13(02): 155-164
DOI: 10.1055/a-0730-0028
Oralchirurgie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Extraktionsmethoden – Bewährtes und Neues

Frank Peter Strietzel
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
15. April 2019 (online)

Eine Zahnextraktion ist seit vielen Jahrhunderten die Ultima Ratio zur Behandlung einer odontogenen Infektion oder Entzündung der Hart- und Weichgewebe des Alveolarfortsatzes bzw. des Parodonts. Durch moderne Verfahren zur Zahnerhaltung durch restaurative, endodontische oder parodontologische Therapiemethoden inklusive moderner Material- und instrumenteller Ausstattung ist die Häufigkeit von Zahnextraktionen mittlerweile rückläufig.

Kernaussagen
  • Zahnextraktionen erfordern eine gut dokumentierte Indikationsstellung, eine gründliche Planung des Vorgehens unter Berücksichtigung allgemeinmedizinischer individueller Besonderheiten und Risikofaktoren, eine detaillierte Planung in Bezug auf den Extraktionsvorgang im Kontext mit den anatomischen Gegebenheiten und die sich daraus ableitenden Pläne für den Instrumenteneinsatz, eine Planung der Nachsorge sowie eine bereits im Vorfeld der Extraktion stattfindende Planung des Ersatzes des betreffenden Zahnes und der damit im Zusammenhang durchzuführenden vorbereitenden Maßnahmen.

  • Auch etwaige Komplikationsmöglichkeiten beim Extrahieren und danach sind gedanklich vorwegzunehmen und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuplanen.

  • Das Vorgehen bei der Extraktion berücksichtigt einzelne Phasen: Lösen des dentogingivalen Verschlusses, Ansetzen des Instruments, Lockerung des Zahnes in der Alveole, Zahnextraktion und Wundversorgung.

  • Neben dem technischen Vorgehen finden hierbei anatomische und biologische Grundlagen Berücksichtigung.

  • Ziel ist stets eine Minimierung des Traumas und das Erreichen einer störungsfreien Wundheilung.

  • Dies erfordert einen gewissen Zeitbedarf bei der Durchführung der Zahnextraktion, der ebenfalls einzuplanen ist.