Widmung
Meinem verehrten früheren Chef und Doktorvater, Herrn Univ.- Prof. Dr. med. Winfried
Winkelmann zum 75. Geburtstag
Zusammenfassung
Instrumentierte spinale Fusionen in der Wirbelsäulenchirurgie sind häufig durchgeführte
operative Eingriffe bei verschiedensten Pathologien und werden in allen Bereichen
der Wirbelsäule angewandt. Das freihändige Setzen von Pedikelschrauben nach Identifikation
zuverlässiger, anatomischer Landmarken mit intraoperativer fluoroskopischer Kontrolle
ist ein standardisiertes, anerkanntes und in der Literatur vielfach beschriebenes
Vorgehen mit relativ geringen Komplikationsraten. Neuere Verfahren ersetzen die freihändige
Technik mit Röntgen- oder CT-basierten Navigationssystemen. Diese werden insbesondere
von der Industrie als bedeutend risikoärmere und exaktere Verfahren beworben, wobei
sie diesen Nachweis bisher schuldig geblieben sind. Ein beispielhafter Vergleich unserer
Daten bei Skoliosen, die mit Freihandtechnik instrumentiert wurden, mit Daten von
CT-gestützt eingebrachten Pedikelschrauben aus einer anderen Studie belegt eine etwa
10-fach erhöhte Strahlenbelastung in der navigierten Studie, was gerade bei jugendlichen
Patienten inakzeptabel ist, zumal in der Freihandtechnik in keinem einzigen Fall eine
schraubenassoziierte Komplikation auftrat und auch in den letzten 8 Jahren bei insgesamt
472 Skoliosen nicht aufgetreten ist. Auch sind die Sachkosten und der Zeitaufwand
bei Navigation unverhältnismäßig höher. Entscheidend für ein optimales Outcome bei
der Freihandtechnik ist eine exzellente Ausbildung der Wirbelsäulenchirurgen mit exakter
Kenntnis der Anatomie bzw. Pathoanatomie.
Abstract
Instrumented spinal fusion in spine surgery are routinely performed surgical procedures
of various pathologies and are done in all areas of the spine. The freehand techniques
of pedicle screw positioning after identification of valid anatomical landmarks with
intraoperative fluoroscopic imaging is a standardised , recognised and often published
technique with relatively low complication rates. New techniques substitute the freehand
technique with x-ray or CT-based navigation systems. These are especially advertised
by industry as being less risky and more accurate. This has yet to be proved. An exemplary
comparison of our data of scoliosis patients, who were instrumented by freehand technique
with scoliosis patients of another published series, whose pedicle screws were inserted
with CT-guided imaging demonstrated a 10 times higher radiation exposure within the
navigated series, which is especially for adolescent patients inacceptably high. No
screw related complications occurred within the freehand study and also have not occurred
in a consecutive series of 472 scoliosis patients over the past 8 years. In addition
in navigated procedures material costs are much higher and the procedures are more
time consuming. Concerning use of freehand technique excellent education of spine
surgeons with exact knowledge of pathoanatomy are critical for an optimal outcome.
Schlüsselwörter
spinale Navigation - Wirbelsäulenchirurgie - Instrumentation
Keywords
spinal navigation - spine surgery - instrumentation