Z Gastroenterol 2019; 57(02): 261-262
DOI: 10.1055/a-0757-7122
Mitteilungen der Gastro-Liga
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Auf den Punkt gebracht: Therapie des Zenkerdivertikels – Interdisziplinäres Spannungsfeld oder stadienbasierte Intervention?

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Publication Date:
12 February 2019 (online)

Das Zenkerdivertikel (Erstbeschreibung durch Ludlow im Jahre 1764) ist ein Pseudodivertikel an der dorsalen Hypopharynxwand unmittelbar kranial des oberen Ösophagussphinkters. Bei wahrscheinlich deutlich höher liegender „Dunkelziffer“ hat es in der industrialisierten Welt eine Prävalenz von bis zu 0,11 % und tritt meist bei Männern in der 6. – 8. Lebensdekade auf. Das Leitsymptom ist in 90 % die Dysphagie. Nach der Diagnosestellung durch eine fluoroskopische Darstellung des Schluckaktes und Endoskopie wird der therapeutische Ansatz meist von dem interventionell tätigen Arzt festgelegt, der das Zenkerdivertikel als erster sieht. HNO-Ärzte (oft mit starrem Instrumentarium) und Gastroenterologen (meist mit flexiblen Endoskopen) wählen in der Regel den peroralen Zugangsweg, wohingegen Allgemeinchirurgen oft den perkutanen Zugangsweg favorisieren und hierbei verschiedene Interventionsmöglichkeiten haben.