physiopraxis 2019; 17(03): 1
DOI: 10.1055/a-0816-9128
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Im Aufzug mit Woody Allen

Martin Huber

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Publication Date:
15 March 2019 (online)

Im Hotel beim physiokongress 2019 in Stuttgart. Ich bin auf dem Weg von meinem Zimmer zum Frühstücksraum. Ein Mann steigt in den Aufzug ein, und prompt denke ich, den kenne ich doch! Klar, er sieht aus wie Woody Allen. Das erinnert mich an ein schönes Gespräch über unseren Beruf, das ich am Vorabend mit Marisa, meiner Themenscoutkollegin, hatte. Unser Beruf hat viele wunderbare Seiten. Natürlich ist die schlechte Bezahlung mehr als ärgerlich, keine Frage. Was mich aber trotz dieses Dilemmas immer wieder begeistert, ist die Vielfalt der Menschen, die wir kennenlernen und mit denen wir eng zusammenarbeiten.

„In kaum einem Beruf lernt man so viele unterschiedliche Menschen kennen.“

Ich erinnere mich beispielsweise an einen Philosophieprofessor, der sich mit Wirtschaftsethik beschäftigt, an eine Ordensschwester aus Luxemburg, einen Kleinunternehmer, der als passionierter Pilot sein Kleinflugzeug liebt und begeistert von seiner Fliegerei berichtet, und an einen jungen Mann mit ICP, der als DJ arbeitet. Hochinteressante Personen mit sehr individuellen Lebensentwürfen. Sicher können Sie auch viele Beispiele aufzählen.

Diese Begegnungen zeigen, wie facettenreich unsere Patienten sind und dass wir uns individuell auf sie einlassen können. Ich erlebe das stets als eine spannende, schöne und anspruchsvolle Herausforderung. Zu uns kommen wirklich alle. Bis auf Woody Allen, der fehlt mir noch – vielleicht kommt er ja mal nach Konstanz und braucht Physiotherapie.

Herzlichst
Ihr
Martin Huber

PS: Für unsere vielen unterschiedlichen Patienten gibt es übrigens ab sofort in physiopraxis alle Übungssammlungen aus den Artikel zum Download in patientengerechter Sprache. Schauen Sie auf Seite 39.