Psychiatr Prax 2019; 46(02): 63
DOI: 10.1055/a-0821-6908
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe Leserinnen und Leser,

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Publication Date:
06 March 2019 (online)

Sie halten das zweite Heft dieses Jahres in Ihren Händen – was erwartet Sie?

Suizidprävention Hermann Spießl verweist in seinem Editorial auf hohe Suizidraten nach der Entlassung aus der Klinik, arbeitet Risikofaktoren heraus und zieht Schlussfolgerungen für die Suizidprävention in dieser sensiblen Phase.

Die Greifswalder Erklärung In Kürze wird die Ausschreibung für ein Deutsches Zentrum für psychische Gesundheit erwartet. Eine große Autorengruppe verweist auf zentrale Inhalte einer zeitgemäßen Gesundheitsforschung. Sie resümieren, dass psychosoziale und versorgungsforscherische Themen am besten im Rahmen einer Netzwerkstruktur mit direktem Bezug zu den Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen, Erwachsenen und älteren Menschen beforscht werden können.

Depression und Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen Ulrike Maske und Kolleginnen und Kollegen legen Daten aus einer großen repräsentativen Studie des Robert Koch-Instituts vor.

Fallregister für Zwangsmaßnahmen Erich Flammer und Tilman Steinert legen aktuelle versorgungsepidemiologische Daten zur Häufigkeit von freiheitsbeschränkenden Zwangsmaßnahmen und von Zwangsmedikation vor.

Klinische Ethikberatung in der Psychiatrie Jakov Gather und Kolleginnen und Kollegen berichten Ergebnisse einer umfassenden Umfrage in Nordrhein-Westfalen. Sie konnten zeigen, dass die Strukturen der klinischen Ethikberatung in psychiatrischen Institutionen weiter verbreitet sind als bisher angenommen.

In Würde zu sich stehen Nicolas Rüsch und Kolleginnen und Kollegen beschreiben ein peergeleitetes Gruppenprogramm. Die Teilnehmer lernen dabei, strategisch mit Offenlegungsentscheidungen und Stigma umzugehen.

Im Media Screen unserer Zeitschrift rezensiert Michael Konrad unter dem Titel „Die andere Seite der Prinzhorn-Sammlung“ einen Kunstband mit Werken von Psychiatriepatienten um die Jahrhundertwende, in denen sich diese mit ihrer Situation in der Anstalt künstlerisch auseinandersetzen.

Ausführlich wird der viel diskutierte Film „SPK Komplex“ von Gerd Kroske besprochen, und zwar aus sehr unterschiedlichen Perspektiven: Helmut Kretz rezensiert aus dem Blick eines Zeitzeugen; Ralf Forsbach aus dem Blick eines Medizinhistorikers.

Wir wünschen eine gute Lektüre.

Steffi Riedel-Heller, Christiane Roick und Georg Schomerus